Teilweise spannend, teilweise schwer zu verstehen

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madlen Avatar

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Nora Haddada's Debut "Nichts in den Pflanzen" behandelt Leila's (Protagonistin) Kampf mit dem Verfassen bzw. Beenden eines Drehbuchs. Dazu benutzt Leila ihren Freund Leon wortwörtlich, überschreitet sehr viele Grenzen und konsumiert Unmengen an Alkohol. Dementsprechend passt das Cover doch sehr gut zur Geschichte, denn genau so habe ich mir Leila an einigen Stellen im Buch vorgestellt. Noch mehr gefällt mir aber das Leseband in rosa - mein persönliches Highlight. Außerdem werden gesellschaftlich relevante Themen mehr oder weniger präsent behandelt.

Die Geschichte hat auf jeden Fall sehr spannend angefangen und mich am Anfang überzeugt, da ich unbedingt herausfinden wollte, warum Leila entsprechend handelt. Leider bin ich nach Beenden des Buches immer noch nicht schlauer und auch das Ende kam sehr abrupt und viele Fragen sind noch offen. Doch habe ich Hoffnung, dass sich Leila letzten Endes richtig entschieden hat und sich charakterlich noch zum Positiven entwickelt hat.
Tatsächlich handelt es sich bei dem Debut um das erste Buch, wo mir die Protagonistin leider durchgehend sehr unsympathisch ist und ich sehr viele Handlungen nicht nachvollziehen kann. Wenn dies gewollt ist, dann hat Nora Haddada dies perfekt umgesetzt und Leila entsprechend authentisch dargestellt.

Der Schreibstil ist doch recht gewöhnungsbedürftig. An sich lässt sich das Buch größtenteils einfach und schnell lesen, stolpert man doch an einigen Stellen über bestimmte Formulierungen. Auch die Dialoge sind teilweise authentisch dargestellt ("ähm", "so"), doch auch diese lassen einen kurz in Stocken geraten.

Ich würde Nora's Debut definitiv Leser*innen empfehlen, welche tiefgründige Gespräche mögen und auch an einigen Stellen gerne über passende Metaphern spekulieren möchten. Auch wenn ich mit dem Schreibstil und der Protagonistin nicht ganz warm geworden bin, bin ich trotzdem von Nora's Debut begeistert und finde, sie hat eine tolle Arbeit geleistet. Hoffentlich hat sie während des Verfassens nicht so sehr gelitten wie Leila.