Empfehlung!

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meli_sun Avatar

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Das Buch und Hörbuch ''Nie gut genug'' beschreibt die Chance und Risiken zum Thema Perfektionismus. Der Glaubenssatz ''ich bin nicht gut genug'' ist weiter verbreitet, als gedacht. Der Autor befasst sich hier tiefgreifend mit dem Selbstoptimierungswahn, einem aktuellen Thema, das womöglich noch durch soziale Medien verstärkt wird.
Das Buch bietet einen großen Schatz an wissenschaftlichen Erkenntnissen. Besonders hilfreich sind die Erfahrungsberichte von Einzelpersonen und Fallbeispielen, somit wird das Thema greifbarer und besser verständlich. Hiermit möchte der Autor bewusst zum Nachdenken anregen und aufzeigen, welche Verhaltensmuster dahinter stecken.
Der Autor zeigt auf, welche fatalen Folgen es haben kann, wenn die hohen Ansprüche an sich selbst mit der Realität aufeinandertreffen oder mit unseren Mitmenschen. Ein wichtiges Lernelement! Das Buch wiederholt genau die wunden Punkte, die man selbst in sich erkennen kann. Dieses Buch ist an einigen Stellen nicht immer ganz leicht und bietet sicherlich auch schwere Kost, aber so gelingt eine Erkenntnis, die langanhaltend und nachhaltig ist.
Auch der weitergreifende Bericht über die Zusammenhänge zur Gesellschaft, der Kultur, in der man lebt, bringt der Autor sehr gut rüber. Oft verstecken sich hier auch die Ursachen für den alltäglichen Perfektionismus. Es ist sicherlich ein sehr komplexes und umfangreiches Thema, ob es eine 100%ige Heilung gibt ist ungewiss, aber zumindest wird der Leser hier die Möglichkeit haben, sein eigenes Verhalten zu beleuchten.
Auch hier wird eindeutig klar, dass Perfektionismus nicht rein als Charaktereigenschaft gesehen werden kann, sondern als ein angelerntes Attribut, das die eigenen Werte bestimmt..
Besonders das letzte Kapitel hat es mir angetan, denn hier geht es darum ein Mittelmaß zu finden. Hierbei geht es darum, sich frei von gesellschaftlichen Druck zu machen, wenn möglich. Ob dies immer 1:1 in die Realität umsetzbar ist, wie von Autor vorgegeben, ist fraglich - jedoch kann dies als ein Wegweiser und Leuchtfeuer verstanden werden.
Man sollte also nicht immer mit dem Strom schwimmen (beim Thema Perfektionismus), sondern auch gegen - um einen Wandel zu bringen.
Insgesamt gefällt mir die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema Perfektionismus sehr gut gefallen.