Klar sehen innerhalb des Perfektionshypes

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claumo Avatar

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"Nie gut genug" ist ein sehr aufschlussreiches Buch über die fatalen Folgen des Perfektionismus im persönlichen und Gesellschaftlichen. Das Buch gliedert sich in verschiedene Teile: von Teil 1 "Was ist Perfektionismus?" bis hin zu Teil 4: "Wie man lernt, mit ,gut genug` zufrieden zu sein.

Jede*r versucht im Alltag, persönlich sein bestes (oder gar das allerbeste?) zu geben bis man ausgebrannt ist. Scheinbar ist das persönliche Selbstbewusstsein in unserer Gesellschaft gar nicht so ausgeprägt wie ich vor der Lektüre des Buches geglaubt habe. Spannend!

Der Autor Thomas Curran, seines Zeichens Assistant Professor und Forschender auf dem Gebiet, berichtet sehr eindringlich und in sehr plastischer Sprache über den verheerenden Hype des Perfektionismus in unserer Zeit. Bis zur Selbstausbeutung und Selbstaufgabe treiben es Betroffene und legen teils so den Grundstein für psychische Erkrankungen. Thomas Curran schreibt über seine Forschung und ermutigt, zeigt Wege aus der Perfektion auf.

Ich fand das Buch sehr lesenswert; es ist fachlich gut geschrieben und vieles an Selbsthilfeliteratur, was zu dem Thema auf dem Markt ist, möchte ich verbannen. Denn bei der Lektüre fühlt man sich noch "falscher" und unwohl. Ganz anders "Nie gut genug". Es schließt mich dem kräftigenden Appell zu Kämpfen für ein sich-annehmen und einen unperfekten Planeten. Herrlich unperfekt! Und so wahr!