Schluss mit dem Perfektionismus, mehr Selbstakzeptanz!

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juanita Avatar

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Hand aufs Herz: Möchte nicht jeder von uns zumindest auf einem bestimmten Gebiet mehr als einfach nur gut sein? In unserer modernen, von Konkurrenzkampf und Leistungsdruck geprägten Gesellschaft reicht „gut“ einfach nicht mehr aus. Wir werden vielmehr stets dazu angehalten, „mehr aus uns zu machen“, indem wir uns auf Schritt und Tritt optimieren. Die Werbung und die sozialen Medien lassen uns jeden Tag wissen, wie man beruflich erfolgreicher, glücklicher, attraktiver, kurzum: perfekt werden kann. Viele von uns beugen sich dem Druck und machen mit. Doch was macht dieser Perfektionswahn mit uns? Und wie können wir ihm entgehen? Damit beschäftigt sich der britische Professor für Psychologie Thomas Curran in diesem Buch.

Spannend und verständlich erklärt der Autor das Phänomen Perfektionismus und zeigt auf, wie dieser entsteht. Curran präsentiert auch alarmierende Erkenntnisse, die er aus seinen umfangreichen Forschungen zum Perfektionismus gewonnen hat. So ist der Drang zum Perfektionismus in den letzten 30 Jahren rapide angestiegen. Doch unsere Welt ist dadurch nicht besser geworden und wir selbst nicht glücklicher. Ganz im Gegenteil: Wir strampeln uns ab und haben trotzdem das Gefühl, nie gut genug zu sein. Nicht schön genug, nicht effizient genug, nicht kreativ genug. Wir vergleichen uns mit unrealistischen Idealen und können gar nicht anders als scheitern. Die Folgen für die mentale Gesundheit sind verheerend. Immer mehr Menschen leiden unter chronischer Erschöpfung, Burnout, Ängsten und Depressionen. Eine höchst beunruhigende Entwicklung, die uns der Autor vor Augen führt und vor deren Folgen er dringend warnt. Eine positive Nachricht: Es ist durchaus möglich, der Perfektionismusfalle zu entkommen. Der Schlüssel dazu lautet mehr Selbstakzeptanz. In einem der Kapitel zeigt Thomas Curran auf, wie man diese Akzeptanz erreichen kann und gibt uns wertvolle Tipps, die angewendet zu einer positiven Veränderung auf persönlicher Ebene führen können. Er geht sogar noch weiter und präsentiert Vorschläge für eine nachhaltigere Wirtschaft, die auf den überflüssigen Konsum und unkontrolliertes Wachstum verzichtet. Seine Ideen leuchten mir persönlich ein und ich könnte mir tatsächlich vorstellen, dass unser Planet von deren Umsetzung profitieren würde.

Fazit: Es interessantes Buch, das zur Reflexion über uns selbst und unsere Gesellschaft anregt und hoffentlich dazu beiträgt, dass bei möglichst vielen Lesern ein Umdenken stattfindet. Eine wertvolle Lektüre für alle, denen ihr eigenes Schicksal und das Wohl ihrer Mitmenschen am Herzen liegen!