Vom Versuch, den Perfektionismus zu überwinden
Das Buch „Nie gut genug“ vom LSE-Professor Thomas Curran setzt sich mit einem Thema auseinander, das in der Gesellschaft von heute eine zentrale Bedeutung einnimmt: der Drang, in seinem Handeln und Sein perfekt zu sein. Wie eine Volkskrankheit sei Perfektionismus weit verbreitet und würde wesentlich vorangetrieben von der Normierung der Gesellschaft über das, was erstrebenswert ist, schreibt der Autor. Das Streben nach Perfektion werde als positiv empfunden, als „nette kleine Schwäche“ (die eigentlich doch eine Stärke sei) belächelt und als wesentliche Antriebskraft für all das, was mensch erreichen möchte, genannt. Auf rund 290 Seiten widmet der Autor sich dem Thema, beginnend mit einer Definition, über Hintergründe und Entstehung von Perfektionismus, seiner Bedeutung in der heutigen Zeit und seinen Risiken bis hin zu Empfehlungen, wie man seine eigenen Einstellungen kritisch reflektieren und Risiken abwenden kann.
Gliederung und Vorwort klingen zunächst vielversprechend und wecken die Erwartung an ein informatives, aber keineswegs langweiliges oder zähes, Leseerlebnis. Der Schreibstil erweist sich dann auch als zugänglich und flüssig lesbar. Die Ausführungen sind auf vielen Anekdoten basiert und wissenschaftliche, oft schwer lesbare, Sprache sucht man umsonst, ohne dass jedoch die Ernsthaftigkeit und Faktenbasiertheit verloren geht. Ein Buch zum „In-Einem-Rutsch-Lesen“ ist es dennoch nicht, da man das Gelesene zwischendurch sacken lassen und reflektieren muss. Das ist allerdings mehr auf die Thematik an sich als auf die Form der Aufbereitung zurückzuführen.
Insgesamt ein gelungenes Buch für alle, die schon länger oder auch zum ersten Mal Interesse am Thema Perfektion und Selbstoptimierung haben und die bereit sind, sich mit sich selbst, ihrer Rolle in der Gesellschaft und wie sie sich durch die Gesellschaft beeinflussen lassen, kritisch auseinander zu setzen. Einen Stern Abzug gibt es, weil sich das Lesen zwischendurch doch etwas zieht und das Gleichgewicht aus Erläuterungen und Herleitungen zu konkreten Tipps und Hilfestellungen, was und wie man aus den Erkenntnissen für seinen Alltag lernen kann, für meinen Geschmack teilweise etwas zu sehr in Richtung Ersterem ausschwenkt.
Gliederung und Vorwort klingen zunächst vielversprechend und wecken die Erwartung an ein informatives, aber keineswegs langweiliges oder zähes, Leseerlebnis. Der Schreibstil erweist sich dann auch als zugänglich und flüssig lesbar. Die Ausführungen sind auf vielen Anekdoten basiert und wissenschaftliche, oft schwer lesbare, Sprache sucht man umsonst, ohne dass jedoch die Ernsthaftigkeit und Faktenbasiertheit verloren geht. Ein Buch zum „In-Einem-Rutsch-Lesen“ ist es dennoch nicht, da man das Gelesene zwischendurch sacken lassen und reflektieren muss. Das ist allerdings mehr auf die Thematik an sich als auf die Form der Aufbereitung zurückzuführen.
Insgesamt ein gelungenes Buch für alle, die schon länger oder auch zum ersten Mal Interesse am Thema Perfektion und Selbstoptimierung haben und die bereit sind, sich mit sich selbst, ihrer Rolle in der Gesellschaft und wie sie sich durch die Gesellschaft beeinflussen lassen, kritisch auseinander zu setzen. Einen Stern Abzug gibt es, weil sich das Lesen zwischendurch doch etwas zieht und das Gleichgewicht aus Erläuterungen und Herleitungen zu konkreten Tipps und Hilfestellungen, was und wie man aus den Erkenntnissen für seinen Alltag lernen kann, für meinen Geschmack teilweise etwas zu sehr in Richtung Ersterem ausschwenkt.