Sizilien zum Verlieben

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Die Geschichte um Rentnerin Moni beginnt witzig, etwas sarkastisch, ganz wie mir das gefällt. Sie wird im Supermarkt am Stand mit den nach Süden duftenden Blutorangen an ihre Jugendliebe Vincenzo erinnert, träumt von ihm und den Düften Siziliens, wo er herstammt. Ich hoffte, dass sich die Story genauso leichtfüßig-witzig weiterspinnt, wurde dann aber ein bisschen enttäuscht. Teilweise erscheinen mir Passagen zu langatmig, teilweise sind für meinen Geschmack die Übergänge zu holperig, z.B. als sich Moni mit ihrem Enkel plötzlich auf Sizilien wiederfindet. Die Suche nach ihrem Vincenzo gestaltet sich schwieriger als gedacht. Trotz der Hilfe von Sizilianerin Francesca und der deutschen Lena, die gemeinsam eine Sprachschule gründen wollen, kommen sie bei der Suche von Monis Jugendliebe nicht weiter.
Die dann folgenden Geschichten um ominöse Mafia-Absichten, aus dem als Schule gedachten Haus ein Luxushotel zu schaffen, sind mir zu lang geschrieben. Der eigentliche rote Faden, die Suche nach Vincenzo, geht hier etwas verloren.
Das Cover gefällt mir richtig gut, es lässt Urlaubsstimmung aufkommen und zeigt eben jenen Witz, von dem ich mir im Verlauf mehr gewünscht hätte. Der Spannungsaufbau ist für den Anfang sehr gut gelungen, ebbt aber dann ab, als die Suche nach Vincenzo im Sande verläuft.
Dass am Ende doch alles gut wird und sich drei glückliche Paare finden, macht aus dem Roman eine leichte, sommerliche Urlaubslektüre. Am besten haben mir die Anklänge an Siziliens Schönheit gefallen, die kurzen Landschaftsbeschreibungen, auch das Bild des kleinen Touristenbootes Danieles auf dem Ionischen Meer.