Suche nach dem Platz im Leben

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lora Avatar

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Niemands Töchter ist ein Roman, der leise beginnt und dann umso stärker nachwirkt. Beim Lesen hatte ich immer wieder das Gefühl: Das ist meine Generation. Judith Hoersch erzählt von Frauen, die zwischen Aufbruch und Anpassung aufgewachsen sind, zwischen neuen Freiheiten und alten Erwartungen – und genau darin liegt die große Stärke dieses Buches.

Die Figuren suchen ihren Platz im Leben, kämpfen mit Rollenbildern, Beziehungen und dem Wunsch nach Selbstbestimmung, ohne sich ganz von Herkunft und Prägung lösen zu können. Vieles wirkt vertraut: die Unsicherheit, ob man den richtigen Weg eingeschlagen hat, das Ringen um Unabhängigkeit und zugleich um Zugehörigkeit, das Schweigen zwischen Müttern und Töchtern. Hoersch beschreibt diese inneren Konflikte ruhig, klar und sehr nah an der Lebenswirklichkeit.