bewegend

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sollingschnecke Avatar

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Mir hat der Roman sehr gut gefallen. Es ist eine leise Erzählung, in der keine großen Dinge passieren, außer das wirklich wahre Leben. Mich interessieren und bewegen immer wieder Geschichten, in denen dargestellt wird, wie die Vergangenheit unser jetziges Leben beeinflusst. Unbewusst werden wir durch Dinge gesteuert, die wir in der Vergangenheit erfahren haben. "Sie hatte ihre Herkunft in einem unsichtbaren Rucksack mitgeschleppt, hatte sich aber dennoch eine Selbstbestimmtheit geschaffen, die jetzt wieder zu entgleiten drohte." Mir gefallen besonders die abwechselnd kurzen Kapitel der jeweiligen Protagonistinnen und auch die Zeitsprünge zwischen den 80gern und der Neuzeit. Ich finde, das bringt Schwung in den Roman. Wer sich für Familiengeschichten und das wahre Leben interessiert, der sollte unbedingt diesen Roman lesen. Frau Hoersch schreibt wunderbar flüssig und bildlich. Ich mag das sehr. Ich hatte beim Lesen die ganze Zeit das Gefühl, dass mir Freundinnen erzählen, wie sich ihre Geschichten zugetragen haben. Die Erzählweise ist angenehm und man fühlt irgendwie mit allen Darstellern mit. Die Autorin erzählt nicht mit erhobenem Zeigefinger, sondern man kann sich in alle, mehr oder weniger, gut hineinversetzen - ganz große Klasse! Und immer wieder: Was macht unsere eigene Geschichte mit uns? "Die Vergangenheit drängte mit sanfter Gewalt nach vorne, und egal wie gut es ihr bisher gelungen war, das alles jahrzehntelang wegzusperren, jetzt kam es wie ein Bumerang zurück."