Schwacher Einstieg mit starkem Ende

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dirk heinemann Avatar

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Er wurde als der aufregendste Thriller des Jahres angekündigt. Das Cover sieht vielversprechend aus und der Klappentext klingt spannend.

Die Geschichte spielt in den USA. Zwei Straftäter flüchten während eines Arbeitseinsatzes in einem gestohlenen Fahrzeug. Sie dringen in eine große Villa ein, um sich eine Ausrüstung für ihre weitere Flucht durch die verschneiten Berge zu besorgen.
Das klingt soweit ganz spannend. Doch leider schafft es Jenny Milchman nicht, auf den ersten 400 Seiten des Buches eine echte Spannung aufzubauen.

Sie wechselt von Kapitel zu Kapitel die Perspektive. Mal schreibt sie aus Sicht der Straftäter Nick und Harlan, mal ist es die Mutter Sandra in der Villa oder die Tochter Ivy und mal ist es deren Hund Mac. Dazwischen gibt es immer wieder Rückblenden in die 70er Jahre.


Leider wird die eigentliche Handlung sehr stark in die Länge gezogen und man fragt sich, ob denn überhaupt noch etwas relevantes geschieht.


Nach ca. 400 Seiten und damit nach über 80% des Buches geschieht dann doch noch das Wunder. Plötzlich überschlagen sich die Ereignisse.


Es kam mir vor wie die Fahrt auf einem gemächlich fließenden Fluss, der sich unaufhaltsam einem Wasserfall nähert. Man sitzt gemütlich im Boot und rund um einen plätschert beruhigend das Wasser. Erst kurz vor Ende der Fahrt wird das Wasser tosend, bevor das Boot in die Tiefe stürzt.


Die Grundidee des Buches war aus meiner Sicht die richtige für einen spannenden Thriller. Doch die Spannung sollte sich bereits im ersten Viertel eines Buches aufbauen und dann bis zum Ende anhalten.


Dies ist Jenny Milchmann leider nicht gelungen.


FAZIT: Aus der Story hätte man mehr herausholen können. Das Ende des Buches ist durchaus lesenswert, aber für das gesamte Buch kann ich nicht mehr als 3 Sterne vergeben.