Asiatische Fantasy, die fasziniert

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Eine Prophezeiung überschattet nicht nur das Leben Feis, sondern sämtliche Länder: Von Geburt an ist Fei mit einem Mal gezeichnet, das laut der Sternseherin besagt, dass Fei ausersehen ist, das mächtigste Reich der Welt zu regieren. Um dieses Privileg für sich zu sichern hat der Kaiser sie noch in der Wiege mit seinem Sohn verlobt. Seither ist Fei an den kaiserlichen Palast gekettet, ausschließlich darauf vorbereitet die Frau von Prinz Siwang zu werden – doch Fei wünscht sich nichts mehr als die Freiheit. Dafür ist sie bereit alles zu tun, selbst dem feindlichen Prinzen Yexue zur Freiheit zu verhelfen. Den Preis de Fei dafür zahlen muss ist letztendlich so hoch dass Fei daran zu zerbrechen dort – denn alles, was sie lebt, droht in einem Strudel des Krieges zugrunde zu gehen.

Asiatische Fantasy flutet derzeit den Markt, sodass ich schon vorsichtig prüfe, welches Buch tatsächlich eine Geschichte erzählt, die mich interessiert und einen Funken Originalität mitbringt. Von diesem Buch habe ich es erwartet. Am Ende bleibe ich mit zwei Meinungen zurück. Einerseits hat mich die Geschichte gepackt und mitgerissen. Fei ist eine interessante Figur, die sich trotz des klischeebeladenen Anfangs sehr gut weiterentwickelt. Neben den Standardmotiven und Klischeehandlungen bleibt sie doch interessant. Gerade der Schluss verspricht interessante neue Entwicklungen. Auch Yexue weist mehr auf als die typischen Bad-Boy-Allüren mit goldenem Herzen. Ein Charakter, der bis zum Schluss nicht richtig einzuschätzen ist. Mehrfach habe ich meine Meinung über ihn revidiert. Eine spannende Figur, die ganz sicher noch nicht auserzählt ist. Von Siwang hatte ich mir mehr erhofft, aber er scheint im Klischee zu verbleiben.

Die Geschichte hat mir dasselbe Auf und Ab geboten. Der ausgelutschte Start mit einer pseudofeministischen Prinzessin in einer frauenfeindlichen Welt über eine starke Figur, die ihren Platz gefunden hat und originell ausgebaut wurde, wieder runter zu einer sehr abgeklatschten Mulanvariation, die bei mir mehr für Augenrollen als Spannung gesorgt hat – und dann wieder rauf zu einem überwältigenden Finale.

4 ½ Sterne für eine ambivalente, aber letztendlich doch atemberaubende Fantasygeschichte, mit einem vielversprechenden Cliffhanger. Ich hoffe sehr, dass der nächste Band mit weniger Klischees und stattdessen mehr Originalität aufwarten wird. Die Geschichte hat auf jeden Fall das Potential dafür!