Die Gier der Männer auf den Thron

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svettusch Avatar

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"The Nightblood Prince" erzählt die Geschichte von Fei, welche von den Göttininnen erwählt wurde, das Schicksal der Welt für ewig zu verändern und den Kontinent zu einen. Nur wird ihr diese Kraft recht schnell abgesprochen und sie muss als hübsches Beiwerk für den Sohn des Kaisers herhalten, um ihn zum Kaiser aller Kaiser werden zu lassen. Im Verlaufe der Geschichte schreitet ein Krieg zwischen den zwei Kaisersöhnen foran, welche beide die Gebiete des jeweils anderen erobern wollen. Fei wiederum fühlt sich zu beiden hingezogen und will gleichzeitig ihrer Rolle gerecht werden, um den Krieg zu verhindern.

Der Schreibstil konnte mich zunächst sehr fesseln, da er durch seine gleichzeitig klare, aber auch detaillierte Art sehr zum Setting passt. Man kann sich sehr gut in das asiatische Setting reindenken, zuerst in das Leben bei Hofe und später in eine vom Krieg gezeichente Welt.

Fei als Hauptcharakter bewies von der ersten Seite an eiserne Willensstärke. Ihre Art war erfrischend zu lesen, gleichzeitig wurde auch immer wieder aufgezeigt, wo sie an ihre Grenzen stieß, vor allem in Bezug auf die Männer, die sie umgaben. Ihr Schicksal muss oft als Begründung für deren Handlungen herhalten und hier habe ich einige Erzählstränge der Autorin wirklich sehr genossen. Sie zeigen auch die Zerissenheit von Fei, die sich dafür gegen ihre eigenen Gefühle stellen muss - auch wenn sie dahingehend im Verlauf sehr wankelmütig war.

Die beiden männlichen Protagonisten Siwang und Yexue stehen auf gegenseitigen Ufern im Krieg und führen beide ihre Gründe an, so handeln zu müssen, wie sie es eben müssen. Ich glaube, die Autorin wollte mit der Zeit einen der beiden quasi als erhabeneren und "besseren" Kriegsherrn darstellen. Aus Leserinnen-Sicht und insbesondere in Bezug zu den letzten Seiten würde ich mir für Fei mittlerweile fast keinen der beiden mehr als Partner wünschen. Aber ich ahne, in welche Richtung die Folgebände steuern.

Die Geschichte hat sich zum Ende hin ein wenig langatmig angefühlt, da viele Themen wiederholt aufgegriffen wurden. In solch einem Setting ist das sicher von Bedeutung, aber ich hätte mir hier für Fei gewünscht, dass sie nicht nur der Spielball der beiden Männer bleibt. Aber dafür gibt es ja noch zwei weitere Folgebände.