Der letzte Teil der Edinburgh-Reihe

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Etwas wehmütig habe ich angefangen diesen letzten Teil der wundervollen Reihe von Samantha Young zu lesen. Jetzt soll die Saga, die mit Joss und Braden begann tatsächlich enden. Und das mit Logan und Grace. Natürlich waren da die Erwartungen besonders hoch, weil man als Fan doch einen fulminanten Abschluss erwartet.

Grace blieb für mich als Protagonistin etwas undurchsichtig. Sie war nicht wirklich greifbar für mich, ich konnte keine richtige Verbindung zu ihr aufbauen, was sehr schade war. Sie ist ein sehr liebevoller Mensch, der sich um ihre Liebsten kümmert und teilweise sehr selbstlos handelt, was sie natürlich sympathisch macht. Aber darüber hinaus hat mir bei ihr die Substanz gefehlt, die eine große Titelheldin ausmacht. Wie bei Joss in "Dublin Street" beispielsweise.

Auch die Hintergrundgeschichte zu Grace war etwas dürftig in meinen Augen, da hätte ich mir ein wenig mehr erwartet. Dass alle Protagonistinnen bei Samantha Young eine dunkle Vergangenheit haben, dürfte inzwischen ja bekannt sein. Die bisherigen Geschichten waren aber einfach besser und schienen mir irgendwie authentischer zu sein.

Logan entspricht natürlich wieder dem klassischen Bild eines Traummannes. Gutaussehend, aufopferungsvoll, liebt die Familie über alles, hat aber seine dunkle Vergangenheit, unter der er leidet und nur die Richtige kann ihn retten. Nicht neu, aber eben genau das, das man bei einem Samantha Young Titel erwartet, was keineswegs negativ gemeint ist. Wer tiefschürfende und vielschichtige Literatur erwartet, wir ohnehin nicht zu diesem Buch greifen.

Schön war wieder, dass auch die liebgewonnenen Charaktere aus den vorherigen Bänden mehrere Auftritte hatten und man sieht, wie es mit ihnen weitergegangen ist. Man freut sich als Leser sehr, auch die Kinder von sechs vorherigen Paare kennenzulernen und noch einmal einen Einblick in deren Leben zu erhalten. In diesem Zusammenhang soll auch ganz positiv das Ende hervorgehoben werden, bei dem jede der Frauen, die in der Edinburgh-Saga eine Hauptrolle gespielt hat, noch einmal zu Wort kommt. Das war tatsächlich ein perfekter Abschluss in meinen Augen.

Insgesamt war "Nightingale Way" zusammen mit "India Place" für mich einer der beiden schwächsten Bände dieser Reihe von Samantha Young. Aber hier handelt es sich um Meckern auf hohem Niveau, denn trotz allem sind die Bücher der Autorin zauberhaft, fesselnd und so schön, dass man sie nicht mehr aus der Hand legen möchte. Deshalb gibt es von mir alle fünf Sterne und eine absolute Leseempfehlung für alle, die die sechs vorhergehenden Bände auch schon gelesen haben.