Untypischer Roman in diesem Genre - lesenswert!

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inaplaceofsolace Avatar

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Als ich gesehen habe, dass es ein neues Buch von Samantha Young gibt, musste ich sofort in die Leseprobe reinlesen. Der Klappentext und die Leseprobe versprachen ein typisches Buch aus diesem Genre, jedoch wurde ich überrascht und fand mich plötzlich in einer richtigen Familiengeschichte wieder.

Grace und Logan haben beide Schwierigkeiten in ihrem Leben. Grace hat ihre Familie hinter sich gelassen und hat wirklich Pech, wenn es darum geht, Männer zu daten. Logan saß zwei Jahre im Gefängnis, weil er seine Schwester Shannon beschützen wollte und vergisst diese Zeit mit unzähligen Frauen zu vergessen. Als er eines Tages in die Wohnung gegenüber von Grace einzieht, fühlt sie sich ziemlich durch sein ausschweifendes Liebesleben gestört, da sie von zuhause aus arbeitet. Grace hat deswegen erstmal so gar nichts für ihn übrig, als jedoch unerwartet jemand aus Logans Familie auftaucht, ändert sich alles. Besitzt Logan unter seiner harten Schale doch letztendlich einen weichen Kern?

Wenn man das Cover sieht, das super zu den anderen Teilen der Reihe passt, erwartet man eine Story mit vielen Liebes- bzw. Sexszenen, jedoch ist in diesem Buch ein größerer Fokus auf das Thema Familie gelegt. Dadurch hebt sich das Buch von den anderen Geschichten aus diesem Genre ab, was mir gut gefallen hat. Ich gehe dazu jetzt mal nicht so ins Detail, um nicht den ganzen Inhalt zu spoilern.

Zu Beginn ist Grace einfach nur genervt von Logans Lebensart, jedoch lernt sie ihn durch ein überraschendes Ereignis näher kennen und sieht auch andere Seiten von ihm, wodurch beide langsam mehr Gefühle füreinander entwickeln. Die Gefühle werden dabei ehrlich und glaubwürdig dargestellt und es entwickelt sich realistisch.

Das Buch lebt für mich jedoch auch besonders von ihren sympathischen Nebencharakteren. Maia, Aidan, Juno, Chloe, Shannon und auch die anderen Mitglieder des McLeods Clans kann man einfach nur gern haben.

Dabei kommen hier nochmal alle Hauptfiguren aus den vergangenen Teilen der Edinburgh-Love-Stories vor, was mich etwas verwirrte, da ich bisher leider nur Dublin Street gelesen habe. Deswegen war ich anfangs auch ein bisschen von den ganzen auftauchenden Namen erschlagen. Ich werde jedoch sicher noch die anderen Teile lesen, damit ich die ganzen Zusammenhänge besser verstehen kann, wobei man jede Geschichte dieser Reihe auch für sich lesen kann.

Im Laufe der Geschichte wird einem gezeigt, wie wichtig es ist, dass man eine Familie um sich hat, auch wenn man nicht mit allen blutsverwandt ist. Jeder braucht Rückhalt in seinem Leben, um glücklich sein zu können und man fühlt regelrecht mit den Protagonisten mit, was ich besonders bei Grace konnte. Es tat mir so leid, dass ihre Eltern sie so schlimm in der Vergangenheit behandelt haben, jedoch lernt man hier auch selber, dass man sich mit der Vergangenheit auseinander setzen muss, damit man mit ihr abschließen kann. Den Charakteren gelingt das in dieser Geschichte und am Ende erleben wir noch einen Vorausblick in ihre glückliche Zukunft.

Für mich war das Buch eine gefühlvolle Familien- & Liebesgeschichte, die definitiv nicht durch zu viele Sexszenen in den Hintergrund gedrängt wurde.