die Unkalkulierbarkeit des Lebens

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cynthiam Avatar

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Ich hab mich bzw. meine Altersgruppe direkt in der Buchbeschreibung wiedergefunden und lese aktuell total gerne Romane über Frauenfreundschaften, die im Stile von Sex and the City den Alltag, das Leben allgemein und sich verändernde Lebensmodelle und Beziehungsgefüge von Frauen Ende Zwanzig/Anfang Dreißig betrachten. Vielleicht hat mich das Buch ein bisschen auf dem falschen Fuß erwischt, aber mir hat hier ein bisschen die Leichtigkeit und auch positive Bestärkung gefehlt, die ich mir bei solchen Büchern immer erhoffe. Dass heißt nicht, dass ich nicht auch ernste Themen und Tiefgründigkeit zu schätzen weiß, aber dieses Buch habe ich teilweise einfach als anstrengend empfunden.

Die generelle Auswahl an Themen rund um Job, sich verändernde Freundschaften, Dating und Toxic Relationships fand ich eigentlich super gewählt und das Buch deckt da auch super viel ab. Auch die drei Freundinnen fand ich grundsätzlich gut gewählt und ich habe ein bisschen von mir auch in jeder von ihnen wiedergefunden.
Aber ich finde auch, dass Frauenfreundschaften und generell jegliche Beziehungen zwischen Frauen hier über weite Strecken einen sehr negativen Touch bekommen haben. Ich fand das Verhalten von Penny und ihren Freundinnen beim Lesen teilweise super anstrengend. Ich sag nicht, dass es nicht auch mal so sein kann, aber wo ist das Empowerment und der Zusammenhalt, die wir eigentlich so sehr brauchen und die ich eigentlich viel lieber lesen würde.

Penny ist Wrack, ganz ehrlich. Das tat ja stellenweise richtig weh ihr dabei zuzusehen, wie sie von einer Katastrophe in die nächste steuert. Das ist für mich schon nicht mehr liebenswert. Ich seh den Unterhaltungswert, den diese Geschichte haben könnte und für viele bestimmt auch hat, aber mich hats stellenweise einfach richtig aufgeregt. Und wahrscheinlich macht genau das das Buch auch so gut, dass es diese Reibungspunkte gibt, in denen man sich vielleicht sogar selbst wiedererkennt, auch wenn man es nicht zugeben will.

Schwanke sehr zwischen "finds sehr genial" und "hat mich sehr genervt". Trifft beides zu, macht den Gesamteindruck aber auch irgendwie schwer erklärbar.