Eine Geschichte wie aus dem echten Leben

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biblio_feli Avatar

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No hard Feelings hat mich positiv überrascht. Sowohl inhaltlich als auch vom Schreibstil her. Unsere Protagonistin ist die 26 jährige Penny, die in einer Quaterlife-Crisis feststeckt: ein Job, der ihr keinen Spaß macht, eine verkappte Situationship und Freundinnen, die irgendwie ihr Leben schon weitergelebt haben. Penny ist nicht glücklich und muss etwas ändern. Das haben alle verstanden... Außer Penny. An vielen Stellen dachte ich: "Girl. Bitte geh zur Therapie.", aber das machte Penny schon. Was auch zeigt, dass tiefe Selbstauferlegte Denkmuster nicht mit ein, zwei Therapien durchbrochen werden können. Ich glaube, jede Person zwischen 25 und 35 steckte schonmal in einer ähnlichen Situation. Deshalb war das Buch für mich auch so herausfordernd und berührend zu lesen. Ich fühlte mich an viel zu vielen Stellen sehr an mich selbst drinnert. Aber genau das fand ich wirklich gut an dem Buch!

Besonders gut hat mir der Schreibstil gefallen. Genevieve Novak erzählt Pennys Geschichte wie eine Art innerer Monolog und durchbricht an einigen Stellen auch die dritte Wand und spricht den Leser direkt an. Penny sagt von sich selbst, dass sie ohne ihre selbstzerstöretische Art nicht so lustig wäre... Und das stimmt. Oft wird Trauma mit Humor kompensiert und genau dieses stilistische Mittel machte das Buch total unterhaltsam. Weil's halt einfach so "relatable" ist.

Insgesamt ist No hard Feelings nichts besonderes... Im besten Sinne. Mit Pennys Reise raus aus den toxischen Denkmustern hin zu gesunden Beziehungen hat mir wirklich gut gefallen.