Junges Erwachsenenleben in Melbourne

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rosetheline Avatar

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Penny ist 27 Jahre alt und lebt in Melbourne, Australien. Sie hat einen Job, den sie nicht wirklich mag und eine Teamleiterin, die ihr das Leben schwer macht. Und auch ihr Liebesleben ist alles andere als perfekt, da sie ihrem On-Off-Freund Max hinterherjagt. Pennys Freundinnen scheinen auch ein viel besseres Leben zu führen als sie: Annie ist karrieretechnisch erfolgreich und in einer neuen, glücklichen Beziehung und Bec und ihr Freund Evan haben sich verlobt. Bei allen scheint alles besser zu sein, nur eben bei Penny nicht.

Doch Penny sieht nicht, dass diese vergleichende Denkweise und das mangelnde Selbstwertgefühl ihr schaden: Max behandelt sie schlecht und trotzdem kehrt sie immer wieder zu ihm zurück; ihr Job gibt ihr nicht, was sie braucht; sie hat tolle Freundinnen, die für sie da sind und mit denen sie sich nicht vergleichen muss; und außerdem hat sie einen sehr fürsorglichen Mitbewohner, der ihr das gibt, was sie sich von Max wünschen würde.
Und doch flüchtet sie sich in Instagram Doomscrolls und Alkohol.

Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut und auf den ersten Seiten direkt gedacht "Oh nein!", denn jemanden wie Penny kenne ich auch im echten Leben. Ich denke manche Dinge, die Penny erlebt, hat jeder schonmal in irgendeiner Weise durchlebt und ich denke niemand schaut darauf mit Stolz zurück. Ich hätte Penny definitiv jünger eingeschätzt, da mich ihr Verhalten eher an Anfang Zwanzigjährige erinnert.
Und so kopfschüttelnd und genervt ich anfangs das Buch gelesen habe, wurde es zum Ende hin besser. Penny hat eine gewisse Entwicklung gemacht, ist zur Therapie gegangen und hat ihren Selbstwert gefunden.
Jedoch wurden Themen wie exzessiver Alkoholkonsum nicht kritisch genug durchleuchtet und die Tatsache, dass man auch als Singlefrau glücklich und zufrieden sein kann, wurde nicht mit einbezogen. Für junge Frauen könnte es daher eine falsche Message senden.

Alles in Allem war es aber ein Buch, das ich ganz gerne gelesen habe, wahrscheinlich aber 10 Jahre zu spät, und daher nicht ganz der Zielgruppe entspreche. Daher gebe ich 3,5 Sterne.