nicht meins
Geneviève Novak: No Hard Feelings
Übersetzung: Babette Schröder
TW: Suizidgedanken, toxische Beziehungen, Selbsthass
Die ganzen positiven Rezensionen haben mich neugierig gemacht – also habe ich das Buch gelesen. Und was soll ich sagen? War nicht meins.
Die Geschichte dreht sich um eine junge Frau, die in einer toxischen Beziehung feststeckt, ihren Job verabscheut und generell mit ihrem Leben hardert. Ihre Freundinnen, die sie beneidet, scheinen ihr Leben im Griff zu haben, während sie in einer Spirale aus Selbsthass versinkt. Sie hasst ihren Körper, ihr Umfeld und ihr Leben. Therapie? Will sie eigentlich nicht. Stattdessen jammert sie viel, hadert mit sich selbst und beneidet andere. Dann ist da noch ihr Mitbewohner, mit dem sie sich immer besser versteht. Vielleicht ein Hoffnungsschimmer? Wird sie es schaffen, aus der Abwärtsspirale auszubrechen?
Das Buch spricht wichtige Themen an, aber vieles wirkt auf mich übertrieben. Besonders die finanzielle Lage der Protagonistin: Erst beschwert sie sich, dass ein teurer Restaurantbesuch mit ihren Freundinnen bedeutet, die ganze Woche nur noch Dosensuppe zu essen – und dann gönnt sie sich Maniküre, Blumen und Croissants. Passt nicht so ganz zusammen, oder?
Ein großes Problem für mich: Das Buch normalisiert Suizidgedanken und lässt sie beinahe wie eine alltägliche Gegebenheit erscheinen, indem sie einfach hingenommen werden, ohne dass ernsthaft darauf eingegangen wird.
Dann das Thema Single-Dasein: Es wird fast durchgehend als etwas Negatives dargestellt. Man kann auch ohne Partner*in glücklich sein, doch das Buch vermittelt das Gefühl, dass eine Beziehung notwendig ist, um sich selbst zu finden. Zwar wird am Ende kurz darauf hingedeutet, dass man sein Leben mit sich selbst erfüllen sollte, doch dieser Gedanke geht im Gesamtbild unter. Klar, es geht hier um persönliche Weiterentwicklung der Protagonistin, aber die Message kommt nicht richtig rüber.
Auch die ständige Wiederholung bestimmter Themen hat mich irgendwann ermüdet. Ständig dreht sich alles im Kreis, und manche Passagen hätte man locker kürzen können. Besonders nervig: Sie erzählt ihre Probleme wirklich jedem – und ja, Reden ist wichtig, aber für die Leser*innen wird es irgendwann einfach ermüdend. Den Freundinnen, der Therapeutin, Leo, dann auch noch dem Vater. Irgendwann dachte ich nur: Ja, wir haben es verstanden! Ich hatte zwischendurch echt den Impuls, die Protagonistin einfach mal durchzuschütteln und zu sagen: "Jetzt komm doch mal in die Pötte! Lass dir helfen, nimm die Hilfe an und komm aus deiner Spirale raus!"
Positiv fand ich aber die Entwicklung am Ende. Die letzten Seiten haben mir gut gefallen, da die Protagonistin eine Veränderung durchmacht. Dennoch bleibt für mich das Gefühl, dass die eigentliche Botschaft – dass Unabhängigkeit und Selbstakzeptanz wichtig sind – nicht konsequent genug umgesetzt wurde. Vielmehr scheint ihre Entwicklung hauptsächlich durch ihren ‚Retter‘ Leo vorangetrieben worden zu sein.
Fazit: Wer sich in der Hauptfigur wiedererkennt, wird das Buch vielleicht anders erleben. Ich fand es leider zu langatmig, teilweise widersprüchlich und auf Dauer einfach anstrengend.
Übersetzung: Babette Schröder
TW: Suizidgedanken, toxische Beziehungen, Selbsthass
Die ganzen positiven Rezensionen haben mich neugierig gemacht – also habe ich das Buch gelesen. Und was soll ich sagen? War nicht meins.
Die Geschichte dreht sich um eine junge Frau, die in einer toxischen Beziehung feststeckt, ihren Job verabscheut und generell mit ihrem Leben hardert. Ihre Freundinnen, die sie beneidet, scheinen ihr Leben im Griff zu haben, während sie in einer Spirale aus Selbsthass versinkt. Sie hasst ihren Körper, ihr Umfeld und ihr Leben. Therapie? Will sie eigentlich nicht. Stattdessen jammert sie viel, hadert mit sich selbst und beneidet andere. Dann ist da noch ihr Mitbewohner, mit dem sie sich immer besser versteht. Vielleicht ein Hoffnungsschimmer? Wird sie es schaffen, aus der Abwärtsspirale auszubrechen?
Das Buch spricht wichtige Themen an, aber vieles wirkt auf mich übertrieben. Besonders die finanzielle Lage der Protagonistin: Erst beschwert sie sich, dass ein teurer Restaurantbesuch mit ihren Freundinnen bedeutet, die ganze Woche nur noch Dosensuppe zu essen – und dann gönnt sie sich Maniküre, Blumen und Croissants. Passt nicht so ganz zusammen, oder?
Ein großes Problem für mich: Das Buch normalisiert Suizidgedanken und lässt sie beinahe wie eine alltägliche Gegebenheit erscheinen, indem sie einfach hingenommen werden, ohne dass ernsthaft darauf eingegangen wird.
Dann das Thema Single-Dasein: Es wird fast durchgehend als etwas Negatives dargestellt. Man kann auch ohne Partner*in glücklich sein, doch das Buch vermittelt das Gefühl, dass eine Beziehung notwendig ist, um sich selbst zu finden. Zwar wird am Ende kurz darauf hingedeutet, dass man sein Leben mit sich selbst erfüllen sollte, doch dieser Gedanke geht im Gesamtbild unter. Klar, es geht hier um persönliche Weiterentwicklung der Protagonistin, aber die Message kommt nicht richtig rüber.
Auch die ständige Wiederholung bestimmter Themen hat mich irgendwann ermüdet. Ständig dreht sich alles im Kreis, und manche Passagen hätte man locker kürzen können. Besonders nervig: Sie erzählt ihre Probleme wirklich jedem – und ja, Reden ist wichtig, aber für die Leser*innen wird es irgendwann einfach ermüdend. Den Freundinnen, der Therapeutin, Leo, dann auch noch dem Vater. Irgendwann dachte ich nur: Ja, wir haben es verstanden! Ich hatte zwischendurch echt den Impuls, die Protagonistin einfach mal durchzuschütteln und zu sagen: "Jetzt komm doch mal in die Pötte! Lass dir helfen, nimm die Hilfe an und komm aus deiner Spirale raus!"
Positiv fand ich aber die Entwicklung am Ende. Die letzten Seiten haben mir gut gefallen, da die Protagonistin eine Veränderung durchmacht. Dennoch bleibt für mich das Gefühl, dass die eigentliche Botschaft – dass Unabhängigkeit und Selbstakzeptanz wichtig sind – nicht konsequent genug umgesetzt wurde. Vielmehr scheint ihre Entwicklung hauptsächlich durch ihren ‚Retter‘ Leo vorangetrieben worden zu sein.
Fazit: Wer sich in der Hauptfigur wiedererkennt, wird das Buch vielleicht anders erleben. Ich fand es leider zu langatmig, teilweise widersprüchlich und auf Dauer einfach anstrengend.