nicht mein Fall

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anisti Avatar

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Wer kennt es nicht? Morgens zu spät aufgestanden, die Kinder haben getrödelt und schon habe ich mittags einen Riesenhunger und kaufe mir beim Bäcker um die Ecke ein Brötchen. Weizenmehlbrötchen, Remoulade, Salami. Lecker, und nach zwei Stunden wieder Hunger…
Ist das wirklich lecker? Und vor allem, ist das gesund? Sarah Tschernigow gibt in ihrem Buch „No time to eat“ eine klare Antwort: Nein.
Die Autorin, bekannt durch Instagram und Podcast, vertritt ihre eigene Meinung in Bezug auf gesunde Ernährung. Neu ist davon nichts, doch es war schön, alles noch einmal zu lesen. Vor allem da die Erzählweise sehr angenehm ist. Die Autorin nimmt den Leser mit, die Seiten fliegen nur so an einem vorüber. Und ja, die Autorin wird auch sehr persönlich.
Inhaltlich liefert das Buch nichts Neues und diese englischen Begriffe sind mir ein wenig fremd. Warum den Ausdruck Meal prep verwenden, wenn die geschmierte Vollkornstulle gemeint ist? Warum vorkochen nicht so betitulieren wenn es doch das ist? Ihr Ernährungstipps sind teilweise wirklich bereichernd, manchmal fragte ich mich aber nur, ob das Tschernikows Ernst ist. Zum Beispiel Kaffee mit Kokosöl als Frühstück. Das werde ich nicht ausprobieren.
Die Autorin propagiert das clean eating – Essen ohne industriell gefertigte Zusatzstoffe. Und ihr Satz, wenn deine Oma das nicht als Essen ansieht, dann ist es auch keins, war sehr eindrücklich. Weist aber auch auf ein großes Problem hin: Fast religiös spricht die Autorin immer wieder von reinem Essen und den Schrott, in vielen Lebensmitteln. Das ein Burger von einer bekannten Kette nicht gesund ist, sollte doch nun mittlerweile jedes Kind wissen, und doch betont die Autorin immer wieder diesen „Schrott“. Und nein, ich werde nicht anführen, dass Menschen in Afrika hungern, aber so Lebensmitteln gegenüber zu stehen, geht für mich gar nicht. Deshalb gibt’s zwar drei Sterne, aber eigentlich keine Leseempfehlung.