Spannende Charaktere

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carmen1994 Avatar

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Der Einstieg in T.C. Boyles neuen Roman hat mich sofort gefesselt. Schon in den ersten Seiten gelingt es dem Autor, eine intensive Atmosphäre zu schaffen, die zwischen Trauer, Orientierungslosigkeit und einer unterschwelligen Spannung pendelt. Besonders beeindruckend finde ich, wie Boyle seine Figuren zeichnet: Terry wirkt zugleich rational und verletzlich, ein Arzt, der plötzlich aus seiner kontrollierten Welt gerissen wird und mit dem Tod der Mutter konfrontiert ist. Dazu kommt Margaret, die Nachbarin, die mit ihrer Fürsorge, aber auch mit ihren eigenwilligen Kommentaren für eine Mischung aus Trost und Irritation sorgt.

Sehr gelungen finde ich auch die Darstellung von Daisy, dem Hund – fast wie ein eigener Charakter, der die Leere im Haus spürbar macht und Terry zusätzlich fordert. Diese kleinen Szenen lassen erahnen, wie feinfühlig Boyle mit Stimmungen arbeitet und wie gekonnt er zwischen Tragik und Alltäglichem balanciert.

Die Leseprobe zeigt schon jetzt, dass es nicht nur eine Dreiecksgeschichte ist, sondern ein Roman über Verlust, Sehnsucht, menschliche Abgründe und die Suche nach Halt. Boyles Sprache ist präzise, manchmal nüchtern, und gleichzeitig voller Zwischentöne. Ich freue mich darauf, Terry weiter zu begleiten und zu erleben, wie sich das Zusammenspiel mit Bethany und Jesse in dieser wüstenhaften Kulisse zuspitzt.