Bildgewaltig, realistisch und gut konstruiert

Terrys Leben findet in der Klinik in Los Angeles statt. Unterbrochen lediglich von kurzen Stunden in seiner gesichtslosen Wohnung, bevor er sich wieder seiner Tätigkeit als Assistenzarzt widmet. Der plötzliche Tod seiner Mutter reißt ihn aus seinem Hamsterrad, denn als einziges Kind fühlt er sich verpflichtet, ihre Erbschaft zu regeln. Er fährt in ihr Haus, das nun seines ist, Richtung Westen, in die Wüste Nevadas nach Boulder City. Frustriert setzt er sich in eine Bar, denn geerbt hat er ebenfalls ihren Hund, den er keinesfalls betreuen kann. Eine bildschöne, junge Frau kommt mit ihm ins Gespräch. Bethany jammert, dass sie sich frisch von ihrem Freund getrennt hat, deshalb in Geldnot ist und keine Bleibe hat. Terry kann ihrem Sexappeal kaum widerstehen, doch als sie vorschlägt, während seiner Abwesenheit das Haus zu hüten, lehnt er es rundherum ab. Doch Bethany richtet sich widerrechtlich bei ihm ein, lädt zudem eine Freundin hinzu und kassiert Miete für das Gästezimmer. Immer tiefer gerät Terry in den Strudel ihrer Anziehungskraft, denn sie beschert ihm Gefühle und Aufmerksamkeit, die ihm in seinem stressigen Alltag in der Klinik verwehrt bleiben. Bis eines Abends Jesse, ihr Ex-Freund auftaucht und ihm zuraunt, dass Bethany pures Gift bedeute. Darauf entwickelt sich gnadenloses Duell der drei Protagonisten, das letztendlich keinen Sieger hervorbringen kann.
Im Laufe der Handlung zieht sich die unheilbringende Schlinge immer enger um die Hauptpersonen. Boyle erzählt glaubhaft, wie weit die Kluft zwischen Arm und Reich klafft. Besonders seine Schilderungen über das Gesundheitssystem sind beängstigend. Bethany und Jesse dagegen bieten ein Beispiel für junge Leute, die dahintreiben, nur nach Vergnügen streben, unsicher über Entscheidungen ihr Dasein betreffend sind und sich in ihrer Freizeit vor allem mit Alkohol betäuben.
Dies ist von T. C. Boyle wie immer bildgewaltig, realistisch und gut konstruiert.