Diese Dreiecksgeschichte konnte mich leider nicht abholen
Inhalt:
Nach dem plötzlichen Tod seiner Mutter fährt der Assistenzarzt Terrence Tully, Anfang 30, von seinem Wohnort Los Angeles in die Wüste Nevadas, wo seine Mutter ein Haus besitzt, um die Beerdigung und alles Weitere zu regeln. In einem Café trifft er auf Bethany, die mit ihm die Nacht verbringt. Als Terrence wieder nach Los Angeles zurückkehrt, nistet Bethany sich unerlaubt im Haus ein. Terrence schafft es nicht, sich ihrer zu erwehren. Als dann auch noch Bethanys Ex-Freund Jesse auf den Plan kommt, eskaliert die Sache.
Meine Meinung:
Ich kenne bereits „Sprich mit mir“ und „Blue Skies“ von T. C. Boyle, die mich beide begeistern konnten. Daher freute ich mich sehr auf sein neues Werk, das im September 2025 im Hanser Verlag in der Übersetzung von Dirk van Gunsteren veröffentlicht wurde. Leider hat mir dieses nicht wirklich gefallen.
Sämtliche Figuren blieben für mich bis zum Schluss unnahbar. Alle sind dermaßen unsympathisch und handeln für mich kaum nachvollziehbar. Das Geschehen empfand ich oftmals als nicht authentisch. Jede*r manipuliert jede*n und lässt sich manipulieren. Die Beziehungen der Beteiligten sind absolut toxisch. Der Autor konnte mir aber nicht vermitteln, warum die Protagonist*innen alles Mögliche mit sich machen lassen und sich nicht zur Wehr setzen.
Mir fehlten hier einfach die Emotionen, denn erzählt wird eher sachlich-nüchtern. Allerdings ist der Schreibstil richtig toll, weswegen ich auch noch 3 Sterne gebe. Auch die im Hintergrund eingebaute Gesellschaftskritik ist ein Pluspunkt.
Der Schluss konnte mich leider auch nicht überzeugen, denn es ist eigentlich keiner. Alles ist offen; ich fühle mich als Leserin allein gelassen.
