Diese Frau ist Gift

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miro76 Avatar

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Dr. Terrence Tully ist Assistenzarzt in der Notaufnahme und gerade im Dienst, als er telefonisch über den plötzlichen Tod seiner Mutter informiert wird. Sofort macht er sich auf den Weg nach Boulder City, eine Kleinstadt in Nevada, wohin die Mutter nach dem Tod seines Vaters gezogen ist. Terry kennt die Stadt kaum und ist wenig motiviert, sie kennenzulernen, denn die Wüste mag er nicht.

Doch dann lernt er Bethany kennen, die sich in sein Leben schleicht und in seiner Abwesenheit in sein Haus einzieht. Terry verliebt sich Hals über Kopf doch Bethany hängt auch noch an Jesse, ihrem Ex-Freund. Ein Motorradrowdy, der zu Gewalt neigt und Bethany zurückgewinnen möchte.

Terry ist eigentlich ein guter Mensch, doch diese Dreiecksbeziehung drängt ihn in eine Abwärtsspirale, die die schlechtesten Seiten an ihm hervorkehrt. Jesse und Terry bedrohen sich, verletzen sich und verklagen sich gegenseitig und Bethany schafft es, mit ihrem leichtsinnigen Verhalten, das Ganze noch auf die Spitze zu treiben. In ihrer Co-Abhängikeit verzeiht sie Jesse jede Gewalttat und stellt Terry damit in ein negatives Licht. Vielleicht liegt es auch daran, dass Jesse ein Einheimischer ist und Terry ein Fremder, denn Boulder City ist ein klischeebehaftete Kleinstadt mit rechtslastig denkenden Bewohner*innen. Alles in allem kein sympathischer Ort.

Diese ganze Spirale aus Hass und Gewalt war mir fast zu viel. Die Figuren sind allesamt unsympathisch und eine Entwicklung ist nicht zu erkennen. Terry hätte schleunigst die Reißleine ziehen und diese Brücken abbrechen sollen, denn eine Frau wie Bethany findet er auch in LA. Wieso er sich das alles gefallen lässt, ist mir schleierhaft und dadurch wirkt die Figur auch unglaubwürdig.

Diese Scharade aus Machtgehabe, Rivalität und Obsession fand ich etwas anstrengend zu lesen und für meinen Geschmack auch etwas zu ausufernd erzählt. Das offene Ende hat mir hier auch nicht wirklich gefallen, denn ich bin immer noch der Meinung, dass ein gebildeter Mensch wie Terry es schaffen müsste, sich daraus auch wieder zu befreien. Daher vergebe ich nur 3 Sterne für diesen Roman.