Klischeehaft und stereotyp
Assistenzarzt im Country Hospital in L.A. zu sein heißt für den 30-jährigen Dr. Terrence Tully, morgens aus dem Haus zu gehen und spätabends wiederzurückzukommen. Ob dazwischen die Sonne scheint oder es regnet, er bekommt es jedenfalls nicht mit. Er funktioniert fast mechanisch, denn die Arbeit lässt ihn kaum Zeit zum Nachdenken. Selbst die Benachrichtigung über den Tod seiner Mutter, die er während des Dienstes per Telefon erhält, kann ihn nicht innehalten lassen, denn gerade muss ein Patient reanimiert werden. Keine Zeit für eine emotionale Pause oder will man sich diese nicht nehmen? Oder ist es das schlechte Gewissen, weil er sie weder bei Ihrem Umzug in die Wüste unterstützt hat und sie beide auch sonst seit geraumer Zeit keinen Kontakt hatten? Jedenfalls ist er laut dem Autor schwer traumatisiert vom plötzlichen Ableben seiner Mutter und macht sich am nächsten Tag viereinhalb Stunden auf den Weg von L.A. nach Boulder City in der Wüste Nevadas, denn es gibt den Nachlass zu regeln, ein Haus und einen Hund. Außerhalb seines straff strukturierten Alltags im Krankenhaus funktioniert Dr. Tully jedoch überhaupt nicht. Alles fällt ihm schwer, wie soll er den Nachlass regeln und sich auch sonst um alles kümmern? Zum Glück läuft ihm die Einheimische Bethany über den Weg, die kümmert sich auch ohne sein Wissen um Haus und Hund, schließlich haben sie ja eine Nacht zusammen verbracht, da hat man ja wohl Anrecht auf Wohnrecht! Ja und da ist dann auch noch Jesse, der Ex von Beth, Kleinstadtmacho mit pädagogischem Abschluss und einem schriftstellerischen Talent.
Je mehr Zeilen ich für diese Rezension schreibe umso bewusster wird mir, dass dies wahrlich keine Glanzleistung des Autors gewesen ist. Warum? Es sind überhaupt keine Emotionen messbar, keine Eifersucht, keine Leidenschaft, keine knisternde Erotik (eher das Gegenteil- oberflächlich, ja fast steril) selbst als die Streithähne aufeinander losgehen, erinnert das eher an einen Kampf, in der beide Kontrahenten in einem Body-Bumper stecken und sich gegenseitig versuchen umzuwerfen. Unfreiwillig komisch, nicht dramatisch.
Ganz schlimm fand ich auch die Skizzierung der Protagonisten. Als positiv bei Dr. Tully ist mir nur dessen Marotte sein Gegenüber immer auf eventuelle Anomalien oder Krankheiten zu scannen, aufgefallen. Ein Phänomen das nicht nur in der Ärzteschaft, sondern auch in der Pflege weit verbreitet ist. Es passiert in der Regel unbewusst und ist dem Autor authentisch gelungen. Ja aber ansonsten ist der arme Doktor außerhalb seiner Krankenhausblase irgendwie völlig unbeholfen. Ganz schlimm hat es jedoch Beth und Jesse getroffen. Stereotyper hätte man sie wirklich nicht beschreiben können, nur Jesse sticht heraus. Er ist zwar meist besoffen und stellt allen möglichen Frauen nach, hat jedoch einen Hang dazu, Romane zu schreiben. In meinen Augen völlig unglaubwürdig.
Nein, das ist kein großer Roman über die obsessive Liebe zweier Männer zu einer Frau und schon gar keine große Literatur, sondern hier kann man, frei nach einer bekannten deutschsprachigen Band… Hormone bei der Arbeit sehen.
Je mehr Zeilen ich für diese Rezension schreibe umso bewusster wird mir, dass dies wahrlich keine Glanzleistung des Autors gewesen ist. Warum? Es sind überhaupt keine Emotionen messbar, keine Eifersucht, keine Leidenschaft, keine knisternde Erotik (eher das Gegenteil- oberflächlich, ja fast steril) selbst als die Streithähne aufeinander losgehen, erinnert das eher an einen Kampf, in der beide Kontrahenten in einem Body-Bumper stecken und sich gegenseitig versuchen umzuwerfen. Unfreiwillig komisch, nicht dramatisch.
Ganz schlimm fand ich auch die Skizzierung der Protagonisten. Als positiv bei Dr. Tully ist mir nur dessen Marotte sein Gegenüber immer auf eventuelle Anomalien oder Krankheiten zu scannen, aufgefallen. Ein Phänomen das nicht nur in der Ärzteschaft, sondern auch in der Pflege weit verbreitet ist. Es passiert in der Regel unbewusst und ist dem Autor authentisch gelungen. Ja aber ansonsten ist der arme Doktor außerhalb seiner Krankenhausblase irgendwie völlig unbeholfen. Ganz schlimm hat es jedoch Beth und Jesse getroffen. Stereotyper hätte man sie wirklich nicht beschreiben können, nur Jesse sticht heraus. Er ist zwar meist besoffen und stellt allen möglichen Frauen nach, hat jedoch einen Hang dazu, Romane zu schreiben. In meinen Augen völlig unglaubwürdig.
Nein, das ist kein großer Roman über die obsessive Liebe zweier Männer zu einer Frau und schon gar keine große Literatur, sondern hier kann man, frei nach einer bekannten deutschsprachigen Band… Hormone bei der Arbeit sehen.