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pajo47 Avatar

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Drei ist einer zu viel. Das ist die Erkenntnis, die diesen Roman kennzeichnet. Die drei sind Bethany, Terry und Jesse. Bethany war jahrelang mit Jesse, der Lehrer für Englisch ist, zusammen. Sie hat sich von ihm getrennt und ist mehr oder weniger mit Terry zusammen, der Assistenzarzt in Los Angeles ist.

Die Geschichte beginnt damit, dass Terrys Mutter gestorben ist und er sich in Nevada um das Begräbnis und das Haus der Mutter, das er geerbt hat, kümmern muss. Bethanie quartiert sich gegen seinen Willen bei ihm ein.

Es entwickelt sich ein kompliziertes Verhältnis zwischen Terry und Bethany, wobei Bethany aber auch von Jesse nicht so richtig los kommt. Von diesem Hin und Her ist der gesamt Roman gekennzeichnet.

Ich bin nach der Lektüre nicht so sehr begeistert. Sprachlich ist nichts auszusetzen. Aber inhaltlich verlässt T. C. Boyle doch sehr die mögliche Realität. Vor allem die Person Terry, der offensichtlich ein guter Arzt ist, ist sehr unrealistisch gekennzeichnet. Ich kann zum Beispiel nicht nachvollziehen, dass er sich, obwohl er aus gutem Grund sehr zornig auf Bethany ist, durch ein oder zwei Sätze von ihr total besänftigen lässt.

Der ganze Roman erscheint mir recht lieblos niedergeschrieben zu sein. Richtig große Emotionen fehlen, die Handlung plätschert dahin. Spannung? Fehlanzeige.