Obsessive Beziehung
Ich bin ein großer Fan von T. C. Boyle und war schon sehr auf sein neues Werk gespannt.
In "No Way Home" geht es um eine obsessive Liebe. Terry ist ein 31-jähriger Assistenzarzt, der in seiner Arbeit aufgeht und wenige soziale Kontakte pflegt. Als Terrys Mutter plötzlich stirbt, muss er sich um den Nachlass und das geerbte Haus in Boulder City kümmern. Vor Ort lernt er die 24-jährige Bethany kennen, die sich frisch von ihrem Freund Jesse getrennt hat und ohne Wohnsitz ist. Die beiden verbringen eine Nacht miteinander. Terry geht zurück nach L. A. und geht seinem Alltag nach. Bethany quartiert sich währenddessen heimlich in das geerbte Haus ein. Schon das hätte Terry eigentlich zu denken geben sollen. Anstatt sie rauszuwerfen, lässt er sich betören und sie gewähren.
Dann kommt Bethanys Ex-Freund Jesse ins Spiel, der Bethany zurück haben möchte. Es entspinnt sich eine toxische Dreiecksbeziehung, die auf Lügen, Abhängigkeit, Manipulation basiert und schließlich in Gewalt mündet.
Mir hat es gut gefallen, wie Boyle die verschiedenen Charaktere beschreibt, die nicht unbedingt sympathisch sind. Manche Handlungsweisen kann man nicht nachvollziehen und das macht das Buch fesselnd. Spannend fand ich, die Verstrickungen in der Dreiecksbeziehung und deren Folgen. Zudem hat Boyle wie immer einen tollen unnachahmlichen Schreibstil. Es macht einfach immer wieder unheimlich Spaß, seine Bücher zu lesen. Für alle Fans von Boyle eine klare Leseempfehlung.