Verhängnisvolle Liaison
Terrence Tully hat sehr konkrete Zukunftspläne, an die er sich auch gewissenhaft hält. Das Ziel, in L.A. sein Examen als Arzt abzulegen, verliert er nicht aus den Augen. Als überraschend seine Mutter stirbt und er sich vorübergehend um Beerdigungs- und Erbangelegenheiten in der kleinen Stadt Boulder City kümmern muss, lernt er Bethany kennen. Noch ahnt er nicht, welche Folgen dieses Treffen für sein weiteres Leben haben wird…
Auf raffinierte Art entwickelt Boyle die Geschichte eines verzwickten Dreiecksverhältnisses, das sich langsam aber unaufhaltsam zuspitzt und alle Beteiligten in einen Strudel gewalttätiger Ereignisse zieht. Er erzählt die Ereignisse aus der Sicht der drei Hauptcharaktere: da ist einmal Terry als angehender Arzt, Jesse als verlassener Freund Bethanys und Beth, die sich zwischen den beiden Männern befindet und sich weder ganz für den einen, noch für den anderen entscheiden kann. Die einzelnen Psychogramme lassen einen tiefen Einblick in das Denken und Fühlen der jeweiligen Person zu und geben dem Leser die Möglichkeit, das Handeln der Beteiligten nachzuvollziehen.
In eingängigem (aber nicht trivialem) Schreibstil schildert Boyle das Dilemma, aus dem sich anscheinend keiner der drei wirklich befreien kann. Oder schafft Terry es schließlich doch? Ein Roman, der seine Leser bis zum Schluss in Atem hält.