Eine Trauertherapie mit Blumen und Briefen

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piperowja Avatar

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Eleni verbringt ihre Kindheit bei ihren Großeltern in einem Dorf in der Bretagne nahe dem Meer. Sie hat Freunde und besonders mit Pierre verbindet sie eine tiefe Verbundenheit. Bis sie innerhalb kurzer Zeit ihren Pépé und ihre Mamie verliert. Erst Théo holt sie aus ihrer Trauer und Einsamkeit heraus. Doch dann stirbt auch er plötzlich.
Die Autorin Avril Maury erzählt in ihrem Roman „Noch fünfzig Sommer mehr“ die berührende Geschichte einer jungen Frau, die durch Blumen und Briefe, die immer wieder vor der Haustür oder dem Gartentor abgelegt werden, aus Angst und Depression wieder in ein normales Leben zurückgeführt wird. Zwischendurch schildert Avril Maury in kurzen Rückblenden vergangene Episoden, wodurch der Leser/die Leserin Einblicke in Elenis Kindheit und die Freundschaft mit Pierre erhält. Elenis Gefühle sind behutsam und eindrucksvoll dargestellt. Ich kann mir auch den Garten sehr gut vorstellen, der lange vernachlässigt wurde und mit den Blumen wieder zu neuem Leben erweckt wurde. Der dahinter liegende Wald wirkt geheimnisvoll. Erst nachdem man ihn durchquert hat, gelangt man zum Meer. Besonders gefallen hat mir das Kaninchen Anemone, das noch aus Théos Besitz stammt. Das Cover weckt mit seinen kräftigen Farben und den Felsen am Meer eine Sehnsucht nach dem Sommer.
Ein lesenswertes, etwas melancholisches Buch, das sich mit Verlust, Liebe und Freundschaft befasst.