Millie will nicht wahrhaben das ihre geliebte Mama sie mit Absicht einfach so in irgendeinem Kaufhaus zurücklassen und nicht mehr zurückkommen würde. Auch nicht als aus ein paar Minuten schließlich ein paar Stunden und letztendlich Tage werden. Dann, nach und nach kann sie die Augen nicht mehr vor dieser erschreckenden Tatsache verschließen und ist fest entschlossen sich trotzdem nicht unterkriegen zu lassen und beschließt auf eigene Faust ihre Mama zu suchen. Doch so ganz alleine begibt sie sich dann doch nicht auf die Reise, denn mittlerweile hat sie den etwas merkwürdigen jedoch liebenswerten Karl und ihre verbitterte Nachbarin Agatha kennengelernt. Zusammen ziehen sie also los und haben ihr Ziel schon vor Augen. Während diesem ungewöhnlichen Trip helfen sie einander bei der Verarbeitung von sämtlichen traurigen Ereignissen, welche allesamt das Tabu-Thema " Tod " beinhalten. Denn die beiden Senioren haben jeweils ihren früheren Lebenspartner verloren und Millie ihren Dad und vielleicht auch ihre Mum. Es ist ein therapierendes Abenteuer bei dem Trauer, Glück, Freude und unerwarteterweise auch Liebe eine tragende Rolle spielen. Anfangs war ich zunächst ein wenig skeptisch, denn die ersten Seiten haben sich für mich sehr lang gezogen und die Handlung ging meiner Meinung nach eher schleppend voran. Je länger ich mich jedoch mit dem Buch bzw. Thema beschäftigt habe desto mehr bin ich in die Thematik eingetaucht und konnte mich für die Geschichte begeistern. Die Charaktere hatten für mich alle einen gewissen Charme auch wenn ich die ein oder andere Reaktion oder Entscheidung sämtlicher Protagonisten nicht wirklich nachvollziehen konnte. Es hat mich jedoch fasziniert was für eine Wandlung die einzelnen Personen durchmachen und es ist durchaus bemerkenswert zu sehen wie sich diese unter anderem in ihren Verhaltensweisen oder auch Äußerungen zeigt. Alles in Allem ein sehr schönes Buch und auf jeden Fall weiterzuempfehlen.