Noch so eine Tatsache über die Welt

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sylviemarie Avatar

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Dies ist eine Geschichte über drei Menschen, die unterschiedlicher nicht sein können und die dennoch eines gemeinsam haben. Sie haben jeweils den Menschen verloren, den sie am meisten geliebt haben.
Zuerst einmal Millie Bird, sieben Jahre alt, ein kleines tiefsinniges, verträumtes Mädchen, das eine „Liste der toten Dinge“ führt, seit es seinen Hund tot aufgefunden hat. Sie kann nicht ahnen, dass sie kurze Zeit später ihren geliebten Dad auf diese Liste setzen muß.
Agatha Pantha, 82 Jahre alt, die seit dem Tod ihres Mannes völlig zurückgezogen von der Welt ganz allein in ihrem Haus lebt und nichts und niemanden an sich heran lässt. Sie führt ein Tagebuch über ihr Alter und kontrolliert täglich ihre Falten, die sie darin vermerkt.
Karl, der Tasttipper, 87 ist einsam und unglücklich seit seine Frau Evie an Krebs gestorben ist. Sein Sohn hat ihn ins Altersheim verfachtet, von wo er bereits in der ersten Nacht getürmt ist. Er wohnt nun im Kaufhaus, wo ihn seltsamerweise noch niemand bemerkt hat.
Genau dort trifft er auf Millie, die von ihrer Mutter da gelassen wird mit dem Auftrag „da zu warten“. Nur ihre Mutter – am Boden zerstört nach dem Tod ihres Mannes – kommt nicht wieder.
Millie verbringt einige Tage im Kaufhaus ehe sie entdeckt wird und soll dann zu Pflegeeltern gebracht werden. Karl verhilft ihr zur Flucht. Millie läuft nach Hause und findet einen Reiseplan ihrer Mutter; sie trifft auf Agatha, die ihr erklärt, dass ihre Mutter verreist ist und vermutlich nicht wieder kommt. Die alte Frau beschließt, Millie zu ihrer Mutter zu bringen. Karl stößt zu den beiden und so reisen sie zu dritt quer durch Australien um Millies Mutter zu finden..
Es war eine sehr berührende Lektüre, diese verschiedenen Perspektiven des Verlustes. Man konnte förmlich die Qual jedes Einzelnen spüren – unter der rauen Schale von Agatha Pantha vielleicht am allermeisten. Die Hilflosigkeit der kleinen Millie und des alten Karl. Und wunderschön die Botschaft, dass es nie zu spät ist, neu anzufangen und an das Schöne zu glauben, wie Agatha Pantha.
Ein Buch, dass uns vielleicht sagen soll, dass wir ein zweites Mal hinschauen, bevor wir einen Menschen nach seinem ersten Eindruck beurteilen.