Düster

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mandel61118 Avatar

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Im Jahr 1949 wandert die 14-jährige Erla mit ihrer Mutter nach Island aus, wo Arbeitskräfte gesucht werden. Erla war schon immer ein Außenseiter, da sie die Gabe hat, Wesen zu sehen, die sonst niemand sieht. Durch ein Missverständnis wird Erla aber weit entfernt von ihrer Mutter untergebracht. Auf dem Hof, auf dem Erla von nun an arbeitet, begegnet man ihr mit Misstrauen. Einzig bei den Pferden fühlt Erla sich wohl, vor allem bei der Schimmelstute Drifa...

Das Buch begann vielversprechend. Die Überfahrt nach Island, die fremde Landschaft, die fremde Sprache – das alles klang fesselnd und machte neugierig. Doch von Anfang an verströmte das Buch eine düstere, ja traurige Atmosphäre. Dies fand ich auf der einen Seite schön, auf der anderen Seite bedrückend. Dass Erla von ihrer Mutter getrennt wurde und sie sehr lange nicht sehen konnte, sondern den Hofbesitzern alleine ausgeliefert war, machte mir schwer zu schaffen. Auch die teilweise Unfreundlichkeit und Ruppigkeit der isländischen Gastfamilie war mir zu beklemmend.
Schön fand ich die Beschreibungen der isländischen Natur. Man konnte sich gut in die Landschaft und die Lebensumstände hineinfühlen. Erlas Gabe, mit den Huldu, dem unsichtbaren Volk, zu kommunizieren, war rätselhaft und faszinierend zugleich.
Das Ende ärgerte mich etwas; nirgends vorher war zu lesen, dass das Buch nicht abgeschlossen ist, sondern dass man erst den zweiten Band abwarten muss, bis man erfährt, wie es weitergeht.