Mystische Geschichte, die in harten Zeiten spielt

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„Nordstern - Der Ruf der freien Pferde“ ist ein 222 seitiger Roman von Karin Müller. Das Buch erschien am 28.12.2020 im Schneiderbuch Verlag.

Zusammenfassung:
Erlas Mutter hatte gehört, das es in Island Arbeit geben soll und die Chance ergriffen, nach dem Krieg ein neues Leben anzufangen. Auch wegen der Dinge, die Erla manchmal sieht... Also lassen die beiden Deutschland hinter sich und wandern nach Island aus. Die Überfahrt nach Island klappt ohne Probleme, aber bei der Fahrt zu dem neuen Arbeitgeber werden Mutter und Tochter getrennt. Für die 14 jährige Erla ist es anfangs nicht leicht, sich auf dem Hof ihres Arbeitgebers zurecht zu finden. Sie fühlt sich nicht willkommen, spricht die Sprache nicht und hat keine Freunde. Nach einiger Zeit stellt sich heraus, dass ihre Mutter nicht weit entfernt auf einem anderen Hof angestellt ist, wodurch Erla neue Hoffnung schöpft.
Die Isländer scheinen ein sehr abergläubisches Volk zu sein und sprechen in Ehrfurcht von den kleinen Leuten. Man soll es sich bloß nicht mit ihnen verscherzen, sonst kommt das Unglück über einen, sagen sie. Immer wieder sieht Erla die Verborgenen, was die anderen Menschen scheinbar nicht können. Erla hat gleich einen guten Draht zu den Verborgenen und freundet sich mit ihnen an. Eine Freundschaft, die beiden Seiten von Vorteil ist.

Meine Meinung:
Das Cover gefällt mir recht gut. Der Untertitel gefällt mir allerdings nicht so gut, da in dem Buch Pferde nicht unbedingt die Hauptrolle spielen. Es geht ja eher um Erla und das verborgene Volk.
Nichtsdestotrotz hat die Autorin einen Schreibstil, dem junge Leserinnen gut werden folgen können. Die Landschaften werden detailliert beschrieben, sodass man sich ein gutes Bild von der Landschaft machen kann, in der Erla ihr neues Leben beginnt. Die Personen finde ich gut durchdacht und auch diese werden gut beschrieben. Es gibt sehr sympathische Figuren, wie bspw. den Großvater auf dem Hof des neuen Arbeitgebers. Auch wenn er nicht viel sagt, ist er ein netter alter Mann, den man einfach mögen muss. Die Grpßmutter hingegen ist eine, durch das Leben hart gewordene, eher unsympathische Frau.
Die Geschichte ist ziemlich spannend geschrieben. Die Leserin bekommt viel vom Gefühlsleben der Protagonistin mit und kann sich dadurch gut in sie hineinversetzen. Es passieren einige spannende Dinge und die Leserin bekommt einen guten Eindruck in den isländischen Alltag 1949.

Fazit:
Das Buch hat mir insgesamt gut gefallen. Es erzählt nicht nur eine schöne Geschichte über die isländischen Sagen und ein junges Mädchen mit besonderen Fähigkeiten, sondern vermittelt auch den anstrengenden, entbehrungsreichen und manchmal auch tragischen Alltag um 1949.