Mystisches Island

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"Nordstern-Der Ruf der freien Pferde" von Karin Müller ist der Auftakt einer Serie und damit muss ich schon meinen größten Kritikpunkt erwähnen. Das Buch endet so ohne Abschluss, dass man faktisch fast gezwungen ist, die Fortsetzung zu lesen. Wobei das ja sicher auch so gewünscht ist, hätte aber schon gerne irgendwie eine komplette Geschichte gehabt.
Nach dem Krieg 1949 wandert Erla mit ihrer Mutter nach Island aus, um dort ein neues, besseres Leben zu beginnen und dem Hunger zu entkommen. Sie freuen sich auf ein Farmleben und auch auf die Wildpferde Islands. Bei der Verteilung auf die einzelnen Höfe werden Mutter und Tochter leider getrennt.
Erla kommt zu einer Familie, in der sie sich nicht sehr willkommen fühlt und natürlich ist da auch noch die Sprachbarriere. Erla ist fleißig, arbeitet hart und lernt auch schnell dazu, aber sie ist sehr unglücklich in ihrer Situation. Ihr größter Trost ist ihr Pferd Drifa, auf dem sie reiten lernt und zu dem sie oft mit ihrem Kummer geht.
Erla hat eine Gabe das versteckte Volk zu sehen und freundet sich da auch recht schnell mit dem Jungen Flòki vom Huldufólk an. Hier lernt sie sehr viel neues und hat auch wieder Freude an ihren Tagen, wird dafür von den Isländern umso misstrauischer betrachtet.
Mir hat das Buch mit den wunderbaren Beschreibungen der Natur, den einheimischen Sitten und Gebräuchen und auch der Arbeitsweisen sehr gut gefallen. Auch das verweben mit den alten Sagen ist sehr mystisch und gut gelungen. Der Schreibstil ist durchweg spannend und Erla sehr sympathisch. Mich hat es auch sehr gefreut, dass es keine typische Pferdegeschichte ist. Rundum gelungen bis auf den Abschluss.