Spannende Fortsetzung mit nordischem Charme

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nicky_g Avatar

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Es geht weiter mit dem Ermittlerteam Hendrik Norberg und Anna Wagner, die nun dauerhaft in St. Peter-Ording arbeiten und die neu gegründete Vermisstenstelle leiten wird. Sie nimmt sich eines Cold Cases an, bei dem vor sechszehn Jahren Florian Berger aus einem Sommercamp spurlos verschwunden ist. In einem Rückblick erfährt man mehr über die damalige Situation. Der Leiter des Camps, Carsten Witt, geriet unter Verdacht, dem Jungen etwas angetan zu haben, wurde aber in einer Gerichtsverhandlung freigesprochen und musste den Ort wegen der anhaltenden Anfeindungen verlassen. Nun ist er zurückgekehrt und scheint nicht sehr erfreut zu sein, als er von der Wiederaufnahme des Falls erfährt.

Zu Beginn gibt es eine kurze Erläuterung zu den Umständen, die zu der jetzigen Situation geführt haben, und auch zu den Personen, so dass man sich schnell in der Geschichte zurecht findet, ohne den ersten Band gelesen zu haben. Hat man diesen allerdings gelesen, freut man sich auf die alten Bekannte.

Die Spannung wird gut geschürt, vor allem durch die Rückblicke, die aus den verschiedenen Perspektiven erzählt werden. Manche Teile der Erzählung werden in der indirekten Rede weitergegeben und wechseln dann in die direkte Rede, was eine gute Ergänzung bildet und sich gut lesen lässt.

Die Geschichte beginnt gemächlich mit dem Verschwinden des Jungen und dem heutigen Wiederaufnehmen des Falls. Der Leser wird mit den damaligen Akteuren vertraut gemacht und wie sie heute reagieren, als Anna und Hendrik sie erneut befragen.

Für den zweiten Band muss man nicht zwangsläufig den ersten gelesen haben, aber es hilft, um die Zusammenhänge und die Verbindungen zwischen den Personen zu verstehen, wie zum Beispiel das Verhältnis zu dem Ex-Kollegen Michael Paulsen.

Es gibt keine Action, sondern der Fall wird ruhig und bedacht Schritt für Schritt bearbeitet. Da gibt es dann auch Papierkram und uninteressante Arbeit, wie beispielsweise den Hinweisen der Bevölkerung nachzugehen.

Durch kleine Geschichten über die Protagonisten erfährt man sehr viel von ihnen und kann sich ein komplexes Bild von ihnen machen.

Svea Jensen ist ein spannender zweiter Band ihrer Reihe um die SOKO St. Peter-Ording gelungen, der sich nahtlos an den ersten anfügt, aber dennoch für sich selbst steht.