Wieder ein sehr gelungener Krimi

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lielo99 Avatar

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Kommissarin Anna Wagner hat es geschafft. Wie gut, dass Hendrik sich einschaltete und sie in St. Peter-Ording bleiben darf. Jetzt heißt es für sie, einen mehr als schwierigen Fall zu lösen. Es geht nämlich um das Verschwinden eines Kindes und dem Verdacht, dass es missbraucht und getötet wurde. Kein Ermittler wird davon nicht emotional an seine Grenzen gebracht. Vor 15 Jahren verschwand ein Junge aus der Jugendherberge und sowohl Journalisten als auch Einwohner des Ortes waren mit ihrem Urteil schnell bei der Hand. Dass sie dadurch Existenzen zerstörten, das interessierte sie nicht.

Schon das erste Buch über Hendrik und Anna gefiel mir gut und auch „Nordwestzorn“ ist sehr gut gelungen. Die Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit sind stimmig und niemals langweilig. Direkt nach den ersten Seiten beginnt die Spannung. Nein, es gibt keine Schießereien oder zerstückelte Leichen. Hier geht es gemächlich und absolut realistisch zu. Auch dass die Autorin immer mal wieder das Privatleben der Ermittler einfließen lässt, störte mich nicht.

Die Charaktere sind hier im zweiten Band gewachsen. Sie entwickelten sich nachvollziehbar. Der Vater Hendrik wird nicht als Übermensch gezeigt und die Kinder so, wie Jungen in dem Alter halt sind. Auch die Tatsache, dass Anna und Hendrik nicht sofort in der Kiste landen, lässt auch in der Beziehung die Spannung wach. Ja, die Bücher von Svea Jensen sind so geschrieben, dass jeder sich in die Umgebung von St. Peter-Ording „beamen“ kann.