Wiedersehen mit Anna Wagner und Hendrik Norberg

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rinoa Avatar

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Vor mehr als 15 Jahren verschwand ein Junge aus einem Sommercamp in St. Peter-Ording spurlos, seine Leiche wurde nie gefunden. Angeklagt – und freigesprochen – wurde damals der Leiter des Camps, der nach dem Prozess ins Ausland gezogen ist.
Nun ist er wieder zurück in St. Peter-Ording, verschwindet aber selbst spurlos, kurz nachdem Kommissarin Anna Wagner den Fall des vermissten Jungen wieder aufgerollt hat. Es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, denn nur, wenn der wahre Täter gefunden wird, wird die Polizei auch dem Camp-Leiter helfen können.

Ich habe mich richtig auf den zweiten Teil rund um die Kommissare Anna Wagner und Hendrik Norberg gefreut. Und so wie es für Anna Wagner ein Heimkommen war, wieder in St. Peter-Ording zu sein, so habe auch ich mich gefühlt, als würde ich liebe, alte Bekannte wiedertreffen.

Auch diesmal steht wieder die Polizeiarbeit im Vordergrund, es werden Akten gewälzt, Beteiligte verhört und nach neuen Hinweisen gesucht. Dies alles in vielen kurzen Kapiteln und aus unterschiedlichen Perspektiven, was zusammen mit dem tollen Schreibstil und einem spannenden Fall dazu führt, dass ich „Nordwestzorn“ innerhalb von kurzer Zeit ausgelesen hatte.

Es gibt auch allerlei Privates, insbesondere rund um die Familie von Hendrik Norberg, und so ein bisschen habe ich mich schon gefragt, ob es nicht doch zu viel ist und dadurch der Rest ein wenig in den Hintergrund gedrängt wird. Aber letztlich fand ich es so doch stimmig und passend, das gehört eben einfach zum Stil der Reihe dazu (und ich wollte ja selbst auch wissen, wie es dort weitergeht).

Der Fall an sich bzw. die Aufklärung konnte mich zwar nicht gänzlich überzeugen (für mich gab es einfach ein paar Baustellen zu viel, die zwar am Ende alle geschlossen werden, für meinen Geschmack aber gar nicht nötig gewesen wären), ich habe die Lektüre aber wirklich genossen und freue mich schon auf den nächsten Band!