Ein Genuss

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achim Avatar

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Ich rezensiere hier das Erstlingswerk der Autorin Patrizia Stefano. Sie entführt mit ihrer Sprache ins wunderschöne Sizilien. Ihre Beschreibungen vermitteln einem das Gefühl, selber auf der Insel zu sein, die Gerüche wahrzunehmen, die Schönheit der Insel zu genießen. Die verschiedenen Sichtweisen (= Vater Gianni, Tochter Tita) und Zeitebenen sind gut aufeinander abgestimmt und verknüpft. Neben dem Leben auf Sizilien in den 1950ern und 1960ern bekommt man Einblick in das Leben italienischer Gastarbeiterfamilien in Deutschland. Heiterkeit und Melancholie sind in dem Buch gut aufeinander abgestimmt. Die Autorin beschreibt, wie ihr Vater auf Sizilien sein Glück nicht finden kann und nach Deutschland aufbricht. Dort versucht er sein Glück als Gastronom und Fabrikbesitzer für Tiefkühlpizzen. Aber auch in Deutschland gibt es reichlich Hürden. Erfolg und Misserfolg liegen dicht beieinander. Das familiäre Glück währt nicht ewig. Nach dem Tod des Vaters kehrt Tita zurück nach Sizilien, dass sie nur aus ihren frühen Kindheitstagen kennt, um dort ein Erbe anzutreten. Sie findet schließlich dort eine neue Heimat. Die schöne Geschichte kommt völlig ohne Kitsch daher. Eine klare Leseempfehlung. Noch ein Satz zum Cover: dieses ist gelungen und passt sehr gut zur Geschichte.