Schönes, melancholisches Sizilienbuch
Eine schöne, zugleich etwas melancholische und manchmal traurige Reise in die sizilianische und auch die Berliner Vergangenheit.
Die Autorin erzählt darin die Geschichte ihres - von ihr geliebten und vermissten, früh verstorbenen - eigenen Vaters, der zu Beginn der Sechzigerjahre aus Sizilien nach Deutschland gekommen ist, eigentlich mit dem Wunsch, zu studieren. Anfangs in Köln, danach in Berlin musste er sich stattdessen jahrelang mit schlecht bezahlten Jobs in der Gastronomie über Wasser halten, bevor er sich selbst etwas aufbauen konnte; in der „kalten grauen Stadt“, in der er nicht nur mit dem langen harten Winter, dem deutschen Essen und Blümchenkaffee zu kämpfen hatte, sondern auch mit der Ausgrenzung der frühen italienischen Immigranten. Verpackt und in den Zeitebenen verschachtelt ist diese Geschichte in eine Rahmenhandlung, die die Hauptperson Tita - zumindest in Teilen die Autorin selbst - nach 26 Jahren zurück nach Sizilien bringt.
Der Schreibstil von di Stefano lässt sich leicht lesen, vermittelt zugleich viele Emotionen und Eindrücke von Sizilien. Für Italien- und Italienisch-Begeisterte wundervoll sind die vielen sizilianischen Einsprengsel im Text.
Sich in die Hauptakteure einzufühlen fällt leicht. Das Buch habe ich fast in einem weg gelesen. Die Liebe zum Leben in Italien und Berlin hatte daran ihren Anteil, aber eben auch die Erzählerin, die mich in diese Reise in die Vergangenheit und sowohl in Titas als auch in Giannis Gedankenwelt überzeugend mitgenommen hat. Fröhlich, traurig und hoffnungsvoll, herzlich offen und ein bisschen shady, süß und bitter, nie nur das eine, so wie Sizilien, wie Tita vielleicht bemerken würde. Auf der Seite des Aufbau Verlags gibt es übrigens Familienfotos zu sehen, die mich sehr interessiert haben, nachdem ich so intensiv in die Geschichte eingetaucht war.
Was ich als einziges bedaure: Titas Mutter kommt mir in dieser Erzählung ein kleines bisschen zu kurz; auch sie scheint eine beeindruckende Person zu sein.
Ein wirklich schönes, ganz ohne Action-Szenen fesselndes und auch lehrreiches Buch - mit einem tollen Retro-Einband, den die Autorin anscheinend auch gleich selbst gestaltet hat.
Die Autorin erzählt darin die Geschichte ihres - von ihr geliebten und vermissten, früh verstorbenen - eigenen Vaters, der zu Beginn der Sechzigerjahre aus Sizilien nach Deutschland gekommen ist, eigentlich mit dem Wunsch, zu studieren. Anfangs in Köln, danach in Berlin musste er sich stattdessen jahrelang mit schlecht bezahlten Jobs in der Gastronomie über Wasser halten, bevor er sich selbst etwas aufbauen konnte; in der „kalten grauen Stadt“, in der er nicht nur mit dem langen harten Winter, dem deutschen Essen und Blümchenkaffee zu kämpfen hatte, sondern auch mit der Ausgrenzung der frühen italienischen Immigranten. Verpackt und in den Zeitebenen verschachtelt ist diese Geschichte in eine Rahmenhandlung, die die Hauptperson Tita - zumindest in Teilen die Autorin selbst - nach 26 Jahren zurück nach Sizilien bringt.
Der Schreibstil von di Stefano lässt sich leicht lesen, vermittelt zugleich viele Emotionen und Eindrücke von Sizilien. Für Italien- und Italienisch-Begeisterte wundervoll sind die vielen sizilianischen Einsprengsel im Text.
Sich in die Hauptakteure einzufühlen fällt leicht. Das Buch habe ich fast in einem weg gelesen. Die Liebe zum Leben in Italien und Berlin hatte daran ihren Anteil, aber eben auch die Erzählerin, die mich in diese Reise in die Vergangenheit und sowohl in Titas als auch in Giannis Gedankenwelt überzeugend mitgenommen hat. Fröhlich, traurig und hoffnungsvoll, herzlich offen und ein bisschen shady, süß und bitter, nie nur das eine, so wie Sizilien, wie Tita vielleicht bemerken würde. Auf der Seite des Aufbau Verlags gibt es übrigens Familienfotos zu sehen, die mich sehr interessiert haben, nachdem ich so intensiv in die Geschichte eingetaucht war.
Was ich als einziges bedaure: Titas Mutter kommt mir in dieser Erzählung ein kleines bisschen zu kurz; auch sie scheint eine beeindruckende Person zu sein.
Ein wirklich schönes, ganz ohne Action-Szenen fesselndes und auch lehrreiches Buch - mit einem tollen Retro-Einband, den die Autorin anscheinend auch gleich selbst gestaltet hat.