Die Frau als Beute

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gisel Avatar

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Franchesca Baranski, genannt Frankie, ist die Brautjungfer ihrer besten Freundin Pruitt. Doch noch vor der Trauung geht einiges schief, der Bräutigam wird entführt. Aidan Kilbourn, der andere Trauzeuge, verspricht, ihn so schnell wie möglich zu befreien, aber Frankie erscheint das nicht wirklich überzeugend, und so wird sie selbst tätig. Dabei hasst sie Aiden aus ganzem Herzen – oder doch nicht?

Millionärssohn verliebt sich unsterblich in eine mittellose, aber begabte junge Frau. Sie ahnen beide nicht, dass ihr Glück beim anderen liegt, aber nach einigen Turbulenzen gibt es ein Happy-End. Dazu gibt es noch einige witzige Vorkommnisse, ein paar familiäre Szenen dürfen auch nicht fehlen, und zum Schluss noch die große Frage für beide, ob sie sich trotz aller Fehler lieben wollen. So kurz könnte man dieses Buch zusammenfassen.

Wenn da nicht das Frauenbild wäre, das hinter dieser Geschichte steckt und mich so entsetzt hat. Männer sind Jäger, Frauen sind Beute. Frauen sind zickig, reiche Männer können sich alles kaufen. Puh, das war schon starker Tobak, wie die Autorin Lucy Score diese Klischees durch das gesamte Buch gezogen hat. Und dabei auch noch ernst meinte. Zudem vermischt die Geschichte mehrere Genres untereinander, das wird aber nicht konsequent durchgeführt, sondern bleibt irgendwann irgendwie stecken. Viel zu viele Handlungsfäden lassen das Buch richtig dick werden – mit einem eher ereignislosen Mittelteil, bei dem zudem die Protagonistin zwar ihre Bedenken wegen dem Reichtum ihres Freundes hegt, aber auch das wird nicht konsequent bis zum Schluss durchgeführt. Mit anderen Worten: Frankies Emanzipation zeigt zwar gute Ansätze, ist aber nur scheinheilig aufgesetzt. Nach wie vor bleibt die Frau letztendlich nur – Beute. Und wenn Frauen Nein sagen, meinen sie sowieso nur Ja.

Nein, dieses Buch ist nichts für mich. Die Geschichte ist von Anfang bis Ende nicht nur vorhersehbar, sondern auch zutiefst frauenverachtend. Nichts, was ich weiter empfehlen möchte.