Mir hat sehr viel gefehlt

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dark rose Avatar

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Achtung: Band 1 einer Reihe mit Cliffhanger!

Nachdem Brookes Vater ins Krankenhaus gekommen ist, kehrt sie nach Hause zurück, doch ein wirkliches Zuhause war dieser Ort schon länger nicht mehr für sie. Zu viel ist vorgefallen, zu viel böses Blut herrscht zwischen ihr und ihrem Bruder und zu sehr ist Brooke eigentlich unerwünscht, an diesem Ort, der eigentlich ihr Zufluchtsort sein sollte. Ihr einziger Lichtblick ist Noah, der beste Freund ihres Bruders und deswegen tabu. Doch er ist der Einzige, der ihr nicht mit Vorurteilen und Vorverurteilung begegnet, der Einzige, der sie nicht spüren lässt, dass sie unerwünscht ist. Allerdings kann zwischen ihnen nichts passieren, richtig?


Es dauert sehr, sehr, sehr lange bis man erfährt, warum Brookes Bruder Greysen sie so mies behandelt, denn das tut er. So wie er über sie und mit ihr redet, könnte man meinen, Brooke sei eine hoffnungslose Drogensüchtige, die mindestens jeden in der Familie schon einmal fast umgebracht hat. Er lässt sie andauernd spüren, dass er ihr weder vertraut, noch sie respektiert oder sie auch nur irgendetwas in der Art verdient hätte. Und da ist er nicht der Einzige. In Rückblenden erfährt man, dass Brooke diese Behandlung von ihrer gesamten Familie erfahren musste. Ihr Vater sieht in ihr auch nur eine Last und ihre Mutter erstrecht. Aber warum? Tja, das Warum erfährt man erst auf den letzten vier Seiten.

Brooke schlägt ständig nur Ablehnung entgegen, außer von Noah. Er fühlt sich zu ihr hingezogen, obwohl er weiß, dass er so nicht fühlen sollte, weil sie die Schwester seines besten Freundes ist. Noah hat selbst keine Familie mehr, er ist im Pflegesystem groß geworden und kann einfach nicht verstehen, warum sich die Geschwister so wenig ausstehen können. Er wäre froh, wenn er noch Familie hätte und außerdem, so schlimm wie Greysen tut, ist Brooke doch wirklich nicht.


Fazit: Ich muss sagen, dass ich ziemliche Probleme mit dem Buch hatte. Mich hat Greysens Verhalten echt fertig gemacht. Mir ist immer wieder für Brooke das Herz gebrochen, weil ich es kenne. Ich weiß, wie sich das anfühlt, wenn einem ein Familienmitglied das Gefühl gibt, unerwünscht und eine Last zu sein. Ich weiß, wie weh das tut und deswegen hat mich das ziemlich getroffen.

Aber – und das ist ein sehr großes Aber – abgesehen davon hat mich das Buch ziemlich enttäuscht. Es war extrem vorhersehbar und man wusste genau, wie es endet. Auch die Andeutungen waren ziemlich deutlich hinsichtlich Brookes Vergangenheit, nur warum ihr Greysen das so persönlich übelnimmt, das erfährt man erst auf den letzten vier Seiten des Buches. Das fand ich extrem schade. Sein Verhalten war mir nämlich das ganze Buch über viel zu krass. Er hat Brooke behandelt, als wäre sie Dreck. Auch wenn man erfährt, warum er so handelt, ist das keine Entschuldigung. Ebenso ergibt es für mich nur begrenzt Sinn. Warum hat das nie jemand hinterfragt oder sie nach den Hintergründen gefragt? Es ist, als habe jeder von Anfang an, schon in der Vergangenheit, ein vorgefertigtes, negatives Bild von Brooke gehabt und nur das zählte. Mir war es zu einseitig. Brooke tat mir dabei furchtbar leid und Greysen hat mich damit extrem getriggert. Wobei aber auch ganz viel von ihrer Seite für mich gefehlt hat. Ich vermute, dass das erst in Band 2, wieder in Rückblenden kommt, aber ich werde Band 2 nicht lesen.

Von mir bekommt das Buch ganz knappe 2 Sterne. Mir hat sehr viel gefehlt, zu viel wurde zu lange krampfhaft geheim gehalten. Aber ich konnte mit Brooke bei einem Thema extrem mitfühlen. Hinsichtlich der Liebesgeschichte war mir auch zu viel zu Klischee und vorhersehbar.