Abrechnung mit Girlboss-Feminismus

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echo_13 Avatar

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Das Buch war anders, als ich erwartet hatte. Die Autorin beschreibt als Millennial ihre eigenen Erfahrungen mit der Arbeitswelt und der Hustle-Culture. Welchen Vorurteilen, Hürden und Stereotypen sind Frauen (mit Fokus auf weißen privilegierten Cis-Frauen) ausgesetzt.
Der Fokus liegt aber eindeutig auf der Kritik des Girboss-Feminismus. Dabei passen sich Frauen der männlich geprägten und dominierten Hustle-Culture an, beuten dabei andere Frauen und marginalisierten Gruppen aus und verkaufen (im wahrsten Sinne des Wortes) es als feministische Befreiung. Diese Kritik und Auseinandersetzung mit dem Girlboss-Phänomen sind wichtig und richtig, allerdings wird es an meisten Stellen mehr wie eine persönliche Vendetta und weniger wie eine kritische Auseinandersetzung. So nimmt der Girlboss-Feminismus einen Großteil des Buches ein, andere Arbeitssituationen sind eher eine Randerscheinung. So geht es in dem Buch um viele Themen, Arbeits- und Lebensmodelle, die laut der Autorin nicht feministisch sind – sie geht allerdings fast gar nicht darauf ein, welche Entscheidungen denn nun aus ihrer Sicht feministisch sind.
Das Buch ist auf jeden Fall für alle geeignet, die einen leichten Einstieg und das Thema Girlboss-Feminismus suchen. Wer sich schon etwas mehr mit dem Thema und Feminismus generell auskennt, erfährt hier nichts neues.