Kapitalismus kann weg

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ichgebäre Avatar

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“Not your business, babe” heißt das Buch von Verena Bogner. Im Untertitel verspricht sie uns „alles, was du als Frau über die Arbeitswelt wissen musst“.

Obwohl sie diesem Anspruch nicht ganz gerecht wird (es gibt halt auch zu viel, was man über die Arbeitswelt wissen muss, als dass man es in ein einziges Buch packen könnte), empfehle ich das Buch gern weiter. Wie so häufig ist es allerdings so: Diejenigen, die so oder so schon die Vermutung haben, dass nicht alles rund läuft, fühlen sich mit diesem Buch bestätigt. Ob man hingegen diejenigen abholt, die bisher keinerlei Grund zur Veränderung gesehen haben, bleibt fraglich.

Bogner zeichnet im Buch ihren eigenen Weg nach, der sie vom Girlboss-Feminismus weggebracht hat zu der Erkenntnis, dass wir „anstelle von machtgeilen, gewinnorientierten, egoistischen Frauen“ (die sich also dem kapitalistischen System wie wir es kennen angepasst haben und ihren Erfolg meist auf dem Rücken – nicht den Schultern – anderer Frauen austragen) vielmehr Frauen brauchen, die die Felsbrocken, die Frauen in der Lohnarbeit in den Weg gelegt werden, „gemeinsam aus dem Weg räumen und nicht als Einzelkämpfer*innen, dich sich aus Unwissenheit nicht um die Menschen in ihrem Umwelt scheren.“ (S. 184 f.)