Ungewöhnlich - hat was, ist aber nicht mein Fall

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viv29 Avatar

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Die Thematik finde ich als ehemalige Juristin mit Studium in den USA besonders interessant, auch das Psychogramm durch die Augen anderer hat mich angesprochen.

Der Stil ist ungewöhnlich, dabei aber keineswegs sperrig, mit interessanten Details zum Todestrakt. Die fehlenden Anführungszeichen im ersten Kapitel haben mich enorm irritiert - ein denkbar unangenehmes Stilmittel, aber im nächsten Kapitel werden sie verwendet, das ist schon mal erfreulich. Ein wenig den Kopf geschüttelt habe ich über den "blanken" Gesichtsausdruck, der erwähnt wird. Wurde da wirklich "blank expression" mit "blanker Gesichtsausdruck" übersetzt? Das würde nicht sehr für die Übersetzung sprechen und hat mich ein wenig abgeschreckt.

Insgesamt hat der Stil etwas Interessantes, auch wenn er mir etwas zu gewollt und unnatürlich wirkt. Auch hat für mich die Erzählweise etwas zu Überrollendes. Das ist reine Geschmackssache, es ist durchaus gekonnt, aber für meinen Geschmack zu sehr auf literarischen Effekt geschrieben. Bei solchen Büchern habe ich immer das Gefühl, als ob ein Schreibratgeber abgearbeitet wird.

Es könnte sich sicher lohnen, dieses Buch und seine ungewöhnliche Perspektive kennenzulernen, nur mein Fall ist es einfach nicht.