Fesselnder Thriller

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jess.liest Avatar

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"Notizen zu einer Hinrichtung" gewährt einen packenden und beunruhigenden Einblick in die Psyche des Serienmörders Ansel. Dennoch entfaltet sich der Roman auf einer beeindruckenden Vielfalt von Ebenen, die zugleich sanft und berührend sind. Die durchdachte Handlung des Romans fesselte mich so sehr, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen konnte. Die Lektüre ist nicht nur absolut lohnenswert, sondern meiner Meinung nach auch längst überfällig.

In den Fokus gerückt sind die letzten Stunden vor Ansels Hinrichtung, wobei die Frauen, die von ihm beeinflusst wurden, die zentralen Figuren der Handlung darstellen. Sowohl die von ihm getöteten Frauen als auch diejenigen, die Zeit mit ihm verbracht haben, werden nicht als gesichtslose Opfer dargestellt. Stattdessen sind sie die starken Hauptfiguren dieses Romans, und durch ihre Perspektive erhalten wir einen einzigartigen und nuancierten Blick auf einen gequälten Mann, der sowohl getötet als auch geliebt hat. Die Autorin beleuchtet dabei auf einfühlsame Weise, wie verschiedene Arten von Trauma entstehen, sich entwickeln und manifestieren können.