Naja

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zv3nn1 Avatar

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Dieser Roman konnte mich inhaltlich leider nicht so überzeugen, obwohl die Grundidee durchaus viel Potenzial hatte. Der Countdown bis zu Ansels Hinrichtung und die Entscheidung, seine Lebensgeschichte aus verschiedenen Perspektiven – sowohl aus seiner eigenen als auch aus denen der Frauen in seinem Leben – zu erzählen, waren interessante Ansätze. Diese Herangehensweise beleuchtete den Unterschied zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung sehr gut. Allerdings zog sich das Buch durch ständige Wiederholungen und einige Längen, da Ansel oft auf denselben Themen beharrt.

Ansel selbst ist weder ein besonders sympathischer Charakter noch der geniale Verbrecher, als der er im Buch dargestellt wird. Er erscheint eher als ein gewöhnlicher Krimineller, was nicht zu der Werbeaussage des Buches über unsere kulturelle Besessenheit von Serienmördern passt.

Zudem könnte das Thema Todesstrafe auf dem deutschen Markt schwer Anklang finden, da es in unserem Rechtssystem keine Todesstrafe gibt und viele Leser dieses Thema eher abstoßend finden. Zwar könnte es die Absicht der Autorin gewesen sein, die negativen Aspekte dieses Urteils zu beleuchten, doch die Lektüre empfand ich insgesamt als emotional belastend.