Spannend, verstörend & fesselnd

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annamagareta Avatar

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„Notizen zu einer Hinrichtung“ ist ein ungewöhnliches Buch der in New York lebenden Autorin und Literaturagentin Danya Kukafka.

Der Serienmörder Ansel Packer soll in wenigen Stunden hingerichtet werden. Im Mittelpunkt steht allerdings nicht er selbst, sondern die Frauen, die ihm nahe standen, die Teile ihres Lebens mit ihm verbracht haben und die, die er getötet hat.

Der Schreibstil von Danya Kukafka ist angenehm zu lesen. Er ist einfühlsam, intensiv und fesselnd, gibt viele Details und interessante Einblicke in die Sichtweisen der verschiedenen Charaktere. Es ist erschreckend welche Auswirkungen Ansels Taten auf das Leben der Frauen gehabt hat.
Der Autorin gelingt es ebenfalls gut einen tiefen Einblick in das Innenleben des Serienmörders zu geben. Auch wenn das seine Taten in keiner Weise rechtfertigt, beginnt man beim Lesen zumindest ansatzweise zu verstehen, was in ihm vorgegangen ist.

Es ist ein ungewöhnlicher Blick auf unsere Gesellschaft und es ist ausgesprochen interessant, die verschiedenen Sichtweisen zu erfassen. Gleichzeitig sorgt die Autorin dafür, dass man einen neuen Blick auf die Todesstrafe erhält und man merkt, dass sie sich ausgiebig mit Traumata und den Folgen im Leben der Menschen beschäftigt haben muss.

Insgesamt ist es ein sehr eindringliches Buch, das nicht den Täter, sondern sein Umfeld in den Mittelpunkt stellt und ein für mich unerwartetes Ende hatte.

Wer Buch abseits des Mainstreams mag, liegt mit diesem Buch richtig.