Vielschichtig

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stoepfel Avatar

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Ein Buch, das an Fahrt aufnimmt. Ein Buch, das Perspektiven wechselt, Spotlights setzt und dennoch um einen zentralen Punkt kreist. Ein Buch, das nachhallt.

Die Geschichte scheint klar und ist es doch nicht. Da ist ein geständiger Mörder, der auf seine Hinrichtung wartet, schließlich ist er in Texas. Und da ist die Geschichte, wie es dazu kam. Da sind auch, quasi kreisförmig angeordnet, Menschen - beinahe allesamt Frauen - die diese Geschichte erzählen und sie durch ihr Handeln gleichsam gestalten. Alles greift ineinander und kumuliert in einem Prozedere, das ebenso fragwürdig wie unausweichlich erscheint.

Danya Kukafka formuliert keine Fragen, stellt sie aber und ist klug genug, keine Antworten zu haben.

Besonders beeindruckt hat mich der sachlich wirkende Erzählstil von Ansels Perspektive.

Ein beinahe philosophisches Buch, das sich Zeit nimmt, bisweilen schmerzhaft Figuren zu beleuchten, auch in ihren dunklen Momenten. Ein Buch über die unheilvolle Macht der Gewalt, der Femizide. Und die Frage nach deren (Un-)Ausweichlichkeit.

Ich werde es sicher ein zweites Mal lesen müssen, um es komplett zu durchdringen.

Für das Bereitstellen eines Rezensionsexemplars danke ich vorablesen.de und dem Verlag, dem ich für weitere Ausgaben oder Auflagen eine orthographische Überarbeitung empfehle.