Was für eine Liebeserklärung!

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lysan Avatar

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Ein Cover mit warme Farben und sehr reduzierten Darstellungen mit dem Titel "Noto" , dieser Barockstadt, die mittlerweile zum Unesco-Weltkulturerbe gehört - das sagt so ziemlich alles und nichts aus und vielleicht ist es auch ein gewollter Kontrast. Ich kannte Noto bisher ebensowenig wie das wirkliche Sizilien.
Diese fantastische Liebeserklärung an die größte Insel im Mittelmeer hat mich sehr schnell in den Bann geschlagen. Der Autor beschreibt auf meines Erachtens unnachahmliche Weise eine Kultur, eine Landschaft, eine Lebensweise mit all ihren Höhen und Tiefen. Dem kann man sich nicht entziehen.
Diese Liebesgeschichte, diese Trauerverarbeitung und diese vielfältigen Nebenfiguren und Nebengeschichten, die man nicht unbedingt beim ersten Lesen versteht, haben mich sehr bewegt und stellen für mein Verständnis auch eine Form von Trauerbewältigung dar. Konrad und Adriano sind noch zu jung, um dieses Erleben der Anderartigkeit im Alltag deutlich gespürt zu haben. Da Adriano tot ist (mich irritiert immer noch sehr, dass der Autor so heißt) muss Konrad diese Erfahrung nun allein und einsam machen.
Ich bin überwältigt und tief bewegt! Was für ein faszinierender Roman!