Kein Pageturner

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Emily Marie Laras entführt uns mit ihrem „Nowhere Heart Land“ an den Nützenberg in Wuppertal. Dort treffen wir auf Rosa, die ihr hektisches Leben in London hinter sich lässt, um in ihre alte Heimat zurückzukehren. Anlass dafür ist der Verkauf eines Hauses und die damit verbundene Konfrontation mit ihrer an Demenz erkrankten Großmutter, der sie lieber aus dem Weg gehen möchte. Doch diese Rückkehr wird schnell zu einer inneren Reise: Erinnerungen an ihre Schulzeit, alte Freundschaften und das Trauma um den Verlust ihrer Mutter treten schmerzhaft und unaufhaltsam wieder in ihr Leben.
Der Roman legt großen Wert auf Innenschau und Atmosphäre. Wir begleiten Rosa sehr intensiv durch ihre Gedankenwelt. Das mag für manche einfühlsam und tiefgründig wirken, für mich jedoch mitunter langatmig und chaotisch. Es passiert nicht viel im klassischen Sinn, was anstrengend sein kann, wenn man eher temporeiche oder handlungsgetriebene Geschichten bevorzugt. Ich kam nicht in einen echten Lesefluss und habe das Buch immer wieder zur Seite gelegt.
Das soll jedoch nicht bedeuten, dass das Buch schlecht geschrieben ist – ganz im Gegenteil: Die Autorin versteht es, emotionale Nuancen zu transportieren und Erinnerungen sowie melancholische Stimmungen gut einzufangen. Wer sich auf langsames Erzählen einlassen kann und Freude an introspektiven Romanen hat, wird hier sicher fündig.
Für mich war es „not my cup of tea“. Es war einfach zu langsam und es gab zu wenig Handlung, um mich wirklich zu fesseln.
Daher leider nur 🐻🐻🐻 von 5 Bären.