Sprunghaft und melancholisch

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eileenttk Avatar

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Nowhere Heart Land erzählt von Rosa, die nach Jahren in London in ihr Heimatdorf zurückkehrt. Dort wird sie mit Erinnerungen an vergangene Orte und Menschen konfrontiert: dem Verlust ihrer Mutter, ihres Großvaters, der Demenz ihrer Großmutter und dem Internat, das einst ein Zuhause war. Sie spürt dabei mehr denn je das Gefühl, innerlich völlig aus dem Gleichgewicht geraten zu sein.

Genauso wie Rosas Gedankenwelt sich chaotisch und sprunghaft anfühlt, hat sich auch mein Leseeindruck gestaltet. Gerade zu Beginn fiel es mir schwer, in die Geschichte hineinzufinden. Vieles wirkte wirr. Die innere Zerrissenheit der Figur spiegelt sich zwar authentisch wider, doch beim Lesen bin ich oft abgeschweift und hatte Mühe, mich in der Geschichte zu orientieren. Zudem empfand ich Rosas Verhalten in manchen Momenten als sehr grenzüberschreitend, was es mir schwer gemacht hat, eine emotionale Bindung zu ihr aufzubauen. Insgesamt blieb sie für mich eher unnahbar und schwer greifbar.

Im Laufe des Buches habe ich mich mehr an die Erzählweise gewöhnt. Die ruhige Atmosphäre, die zwischen Nostalgie und Einsamkeit pendelt, hat durchaus ihre starken Momente. Trotzdem hätte mir etwas mehr Klarheit und Struktur gutgetan.

Ein intensives, aber auch forderndes Buch über das Verlieren und Wiederfinden. Über sich selbst, über Erinnerungen und über eine Welt, die sich längst verändert hat.