Zwischen wirren Gedanken, Nostalgie und Verzweiflung

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johannam Avatar

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Es fällt mir gar nicht so leicht etwas zu diesem Buch zu schreiben und es zu bewerten, weil es viel mit mir gemacht hat. Das Cover finde ich sehr gelungen. Es hat mich direkt angesprochen und auch die Thematik fand ich sehr spannend. Rosa ist wahrscheinlich nicht die sympathischste Protagonistin - was es für mich in diesem Buch aber auch nicht gebraucht hat, da es vielmehr um ihre Innenwelt und die Stimmung geht. Zudem schienen weder Rosa noch ihre alte Schulfreundin Leni, noch irgendeine Person in diesem Buch greifbar - was jedoch genau das Gefühl der Perspektivlosigkeit aufgreift, was sich durch das komplette Buch zieht. Und vielleicht der Realität nahe kommt in der man oft auch nichtdie Beweggründe von Menschen kennt.
Die nostalgische, melancholische Stimmung hat mich von Beginn an eingenommen. Teilweise fand ich es kompliziert, dem sehr sprunghaften Schreibstil, der die Gedankensprünge der Protagonistin zeigt, zu folgen. Zwischendurch habe ich pausiert und den Inhalt wirken lassen - bin rausgegangen weil der Inhalt teilweise sehr erdrückend ist. Die ganze Schwere der Vergangenheit und die Perspektivlosigkeit und Verzweiflung der Protagonistin haben mich manchmal sehr mitgenommen. Gleichzeitig habe ich mich gefragt wie es aus- und weitergeht mit Rosa. Wo die Handlung hingeht.
Zum Schluss hätte ich mir eine stärkere Entwicklung der Protagonistin gewünscht, auch wenn Ansätze da waren. Da die Protagonistin relativ klar das Bild einer traumatisierten und manisch-depressiven jungen Frau zeigt. Zumal sie teilweise nicht zwischen Realität und Erinnerung unterscheiden kann.
Insgesamt war das Buch mit viel Humor und Tiefsinn geschrieben und hat sich teilweise angefühlt wie ein Fiebertraum.
Auch wenn ich nicht das Gefühl habe, erfassen zu können was die Essenz des Buches ist mochte ich es. Dieses Buch hat mir keine Fragen beantwortet und irgendwie war das ok.